6 Monate Reisen – und jetzt? Über das “Ende” einer Weltreise

Die Einleitung dieses Textes habe ich schon vor Monaten geschrieben, doch er drückt noch immer genau das aus, was ich fühle und denke. Ein Artikel über das Ende einer Weltreise und den Anfang von allem.

Es ist Ende April 2017, ich sitze auf einem Campingstuhl, der Tag für Tag ein Stück mehr den Geist aufgibt. Drei Wochen ist er bereits in Westaustralien unterwegs, langsam ist er reif für eine Pause.

Eine Pause vom Reisen, vom Weiterziehen, vom Neue-Eindrücken verarbeiten, vom Ausklappen, Einklappen, Einpacken und wieder Aufbauen, jeden Tag an einem neuen Ort.

Roadtrip Westaustralien Campingplatz Shark Bay

Irgendwo in Australien.

Zeit für Zuhause?

Ich hatte einen Kulturschock, als ich nach Australien kam. Der Kontrast war groß, drei Monate Asien hatten mich geprägt. In Australien wirkte alles sauber, leise, gediegen, und erinnerte mich dadurch an Zuhause, und das Ende der Reise, das schon bald kommen würde – denn unsere Wohnung hatten wir nur zwischenvermietet.

Mit diesem Ende im Blick kam das Heimweh, die Zukunftsangst, und das „Was machst du hier eigentlich und wie geht es weiter?“. Und mit ihr die Panik.

„Wo war bloß diese grenzenlose Freiheit hin, die ich eben noch in mir hatte, diese Stärke, dieses Grundvertrauen in mich selbst?“

Die Freiheit war noch da. Und sollte sich ausbreiten, etwas in uns wachrütteln, was wir länger nicht mehr gespürt hatten: Lust auf Arbeiten.

Eine Reise im Schnelldurchlauf – und unsere Erkenntnisse

Unsere Weltreise war eigentlich keine Weltreise, sondern eine große Reise, in der wir uns vor allem Zeit gelassen haben, für die Länder (Mexiko, Thailand, Laos, Australien, Bali), die Menschen und für uns selbst.

Highlights der ersten zwei Monate auf Weltreise

Diese Reise war unglaublich und ich bin unendlich dankbar und stolz, dass wir diesen Schritt gewagt haben.

Wir sind durch unsere Gefühlswelt gewandert, die wir so intensiv noch nie kennen lernen durften – das hat uns am Ende vor allem näher zu uns selbst gebracht, zu dem was wir wollen, wer wir sind, was uns gut tut und was nicht. Und damit auch näher zu anderen.

Wir haben gemerkt, dass alles möglich ist, wenn man nur wagt und loslässt, von alten Werten oder Glaubenssätzen, die einem nicht mehr entsprechen oder gut tun.

Wir haben gespürt, dass negative Gefühle kommen und gehen, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und sie nicht wegsperrt. Nur dann werden sie leiser, machen nichts kaputt, setzen sich nicht fest, sondern fliegen leise davon und machen dich stärker.

Das Ende einer Weltreise ist auch ein Beginn

Und so verschwand meine Zukunftsangst, und das Heimweh. Nur wenige Tage nach dem Panikgefühl fuhren wir mit unserem Camper durch die Kante und sangen und trällerten und schmiedeten Pläne, für den Sommer in Deutschland.

Wir buchten einen Flug nach Bali, kurz darauf auch einen Heimflug – und ich fühle mich wacher und stärker als je zuvor.

Australien war in gewisser Weise auch ein Gewöhnen an den Gedanken wieder nach Hause zu kommen, und genau dort anzuknüpfen, wo wir jetzt stehen, mit unserem Herzen.

Das Ende einer Weltreise - und dann? Der Anfang von allem, begonnen in Westaustralien

Was heißt das nun?

Wir wollen auf unsere Intuition vertrauen, mit Leidenschaft unsere Ideen verwirklichen – aber auch möglichst flexibel bleiben und reisen, vielleicht nicht so lang am Stück, dafür immer wieder. Wir möchten uns weiter entwickeln, Neues lernen, ausprobieren und verwerfen.

Und vor allem möchten wir dazu stehen, was wir wirklich wollen und wer wir wirklich sind. Denn für alles andere ist das Leben viel zu schade – und mal ehrlich: alles andere macht uns nur unglücklich.

Das heißt: Wir machen uns selbstständig (ich als Autorin).

Jetzt sind wir Zuhause,

und dort an einem Punkt, wo wir all das erst einmal ordnen. Und das ist gar nicht so einfach. Wie es uns damit ergeht, verrate ich euch auf Soulflake: Zurück von der Weltreise – auf der Suche nach Freiheit und Glück im Alltag. 

PS: Im Anschluss an Australien flogen wir nach Bali, einer der schönsten Monate unserer Reise. Wir genossen jede Minute, machten Yoga, so oft wir konnten, erkundeten unentdeckte Orte und schrieben uns die Finger wund. Unsere ersten Ergüsse sind schon online: Unsere komplette Bali-Route mit allen Insidertipps

Wir freuen uns, wenn ihr mit uns auf diese neue Reise kommt. Alles Liebe und vielen Dank, dass ihr uns folgt! Das macht uns sehr glücklich.

Das Buch über meine (Weltreise-) Abenteuer in Thailand

105 Gründe, Thailand zu lieben - Thailand Reiseführer plus 4 neue Gründe inklusiveEin Jahr nachdem ich diesen Artikel veröffentlicht habe, begann ich mein erstes Buch zu schreiben – und damit meinen Kindheitstraum zu verwirklichen. Acht Monate später wurde er wahr:

„105 Gründe, Thailand zu lieben“, heißt mein über 300-seitige Erstlings-Werk und ist eine große Liebeserklärung an das Land, das mein Leben verändert hat. Warum das so ist, verrate ich gemeinsam mit 17 weiteren Autoren in diesem Buch. Wir erzählen von den Orten und Momenten, die uns wirklich bewegt haben.

Entstanden ist ein Reisefühler, ein sehr persönliches und ehrliches Buch voller Thailand-Wissen, authentischen Insidertipps und Erfahrungsberichte.  Ein Buch für Entdecker und Backpacker. Für alle Thailand-Liebhaber – und die, die es werden wollen. → Zum E-Book & Taschenbuch

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Kategorie Weltreise-Blog

Hi, ich bin Sina, studierte Journalistin und Medienmanagerin, Träumerin, Yoga-verloved und vor allem eins: ferndurstig. Ich liebe es, ein Land intensiv zu bereisen - und das Glücksgefühl, wenn mich ein Ort voll und ganz in seinen Bann zieht. Lange Zeit blieben Reisen und Schreiben Hobbies. Das ging solange gut, bis ich das erste Mal nach Thailand flog und mich Hals über Kopf ins Land des Lächelns verliebte. 1,5 Jahre später kündigte ich trotz massiver (Sicherheits-)Ängste meinen Job und ging mit meinem Freund auf große Reise. Ohne Rückflugticket. Seitdem hat sich mein Leben stark verändert: Ich habe mich als Autorin selbstständig gemacht, mein erstes Buch veröffentlicht, kultiviere Langsamkeit und versuche, meinen (Existenz-)Ängsten immer weniger Kraft zu geben. Auf Ferndurst nehme ich dich mit auf meine Reisen - und möchte dir den Mut geben, auf dein Herz zu hören und deine Träume zu leben. PS: Seit 2020 bin ich auch Mama.

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