Von wegen Sardinien ist teuer! Wir testeten günstige Hotels an der Ostküste Sardiniens und waren positiv überrascht!
Wir reisten fünf Tage an der Ostküste Sardiniens entlang und wollten so viel wie möglich sehen. Im Fokus standen für uns die schönsten Strände Sardiniens. Unser Motto dabei: So preiswert und gleichzeitig komfortabel wie möglich übernachten. Nach einer stundenlangen Recherche entschieden wir uns für vier Stationen: La Caletta, Orosei, Arbatax und Muravera. Info dazu: Alle Hotels hatten keinen Pool.
In diesem Artikel erfahrt ihr nur etwas über günstige Hotels an der Ostküste Sardiniens. Wollt ihr mehr Tipps über die einzelnen Orte und Regionen erhalten? →Ostküste Sardinien: Die besten Sehenswürdigkeiten (inklusive Route)
Station 1: La Caletta – günstig übernachten, aber mehr auch nicht!
Wir starteten in Olbia, einer süßen Hafenstadt im Norden Sardiniens, und ärgerten uns im Nachhinein, hier nicht eine Nacht geblieben zu sein. Denn im Gegensatz zu den Infos, die im Reiseführer standen, ist die Stadt wirklich schön und bietet einen idealen Ausgangspunkt für Reisen in den Süden oder Norden. Tja, wir sind jedoch gleich weiter gereist und mussten an einem Tag die Strände zwischen Olbia und dem weiter südlich gelegenen San Teodoro abklappern. Leider gab es auch in San Teodoro keine günstigen Unterkünfte, sodass wir im nicht weit entfernten La Caletta übernachteten. Und das war auch gut so, also, dass wir hier nur geschlafen haben. Das Küstenstädtchen hat fast nichts zu bieten und ist unglaublich touristisch. Geschlafen haben wir für 60 Euro die Nacht (pro Doppelzimmer) im Hotel Residence Hibiscus, das vollkommen ok war (außer, dass die Handtücher gemüffelt haben). Das Frühstück war klasse, der Parkplatz for free und die Lage, direkt am Hafen, auch wirklich toll. Doch man muss dazu sagen, dass wir in ein Hotel nebenan verlegt wurden, da die Zimmer des Hotels durch heftige Regenfälle unter Wasser standen. Dafür war der Service wirklich klasse.
Solltet ihr es aber irgendwie vermeiden können, übernachtet nicht hier, sondern weiter nördlich, vielleicht sogar in einem der vielen Agriturismo. Die vielen wundervollen Strände brauchen ihre Zeit, nehmt sie euch!
Station 2: Wunderschönes und günstiges Hotel in Orosei – unser Favorit!
Weiter ging´s nach Orosei ins Hotel Baia Marina*, die schönste Unterkunft auf unserer Reise. Für nur 60 Euro die Nacht wohnten wir in einem wunderschönen Zimmer mit Blick auf die Weiten Sardiniens, nur zehn Minuten vom urigen Zentrums Oroseis entfernt. (Wenn du über diesen Link buchst, bekommen wir beide einen 15-Euro-Gutschein von Booking.com)
Der Strand war etwas weiter weg, da wir jedoch eh jeden Tag verschiedene Buchten abgefahren sind, hat uns das nichts ausgemacht. Das Frühstück war klasse und das Parken umsonst. Auch wenn´s hier ja nur um die Hotels geht: Bleibt unbedingt mindestens zwei Nächte in Orosei, denn das urige Städtchen ist selbst wunderschön, liegt inmitten einer wunderschönen Natur und bietet sich als toller Startpunkt für Ausflüge an den Golf von Orosei, ins Innere Sardiniens oder zum Naturpark Biderosa mit seinen wundervollen Stränden. LIKE!
Station 3: Schickes, leider sehr hellhöriges Hotel in Arbatax
Nach unserer Tour durch das Supramonte-Gebirge kamen wir ziemlich erschöpft in Arbatax an. Es war dunkel und wir fuhren erst am Hotel Poseidonia* vorbei und landeten am Hafen, wo gerade ein sardisches Fest ausgerichtet wurde – hier waren viele Menschen in Trachten unterwegs. Leider hatten wir unglaublich Hunger, sodass wir schnell wieder umdrehten und nochmals nach unserem Hotel suchten. Dieses lag dann ganz am Anfang der Straße, etwas versteckt. Das Hotel selbst ist sehr schick, die Zimmer sind im mediterranen Stil eingerichtet (sagt ja auch schon der Name) – alles ist neu, sauber, toll! Mit allem drum und dran inklusive Frühstück und kostenlosem Parkplatz zahlten wir 60 Euro für unser Doppelzimmer. Nur fünf Minuten zu Fuß Richtung Hafen aßen wir auf roten Plastikstühlen unglaublich leckere Pasta Amatriciana – manchmal braucht es nicht das optisch beste Restaurant, um lecker zu essen!
Das einzige Manko: Es war wirklich sehr hellhörig und wir sind nicht zimperlich. Vielleicht waren wir einfach zum falschen Zeitpunkt da, denn direkt unter uns wurde Hochzeit gefeiert … Aber mit Oropax geht alles.
Zur Stadt selbst kann ich nicht so viel sagen, da es für uns rein ums Übernachten ging.
Station 4: Ländliche Hotelanlage inmitten von Limettenplantagen mit 1A Restaurant in Muravera
Weiter gings gen Süden nach Muravera. Eigentlich wollten wir zur Costa Rei und suchten uns dieses Hotel aus, da es an der Costa Rei weit und breit nichts Günstiges gab – und in Sardinien sind ja die Wege Gott sei Dank nicht so weit und man kann auch ein paar Kilometer entfernt nächtigen. Zuerst hatten wir ein anderes Hotel in San Vito, ein paar Kilometer von Muravera entfernt, gebucht, doch das wurde uns wieder storniert, weil wohl zu viele gleichzeitig ein Zimmer gebucht hatten. Von diesem Bed&Breakfast Martina* hatte ich aber nur Gutes gehört und würde euch auf jeden Fall nahelegen, dort zu übernachten.
Aber auch unsere Unterkunft war top. Muravera selbst ist ein kleines Örtchen, das von der Landwirtschaft geprägt ist. Unser Hotel Domu Incantada lag etwas versteckt inmitten von Limettenplantagen, es war schon ein Abenteuer über die vielen engen Sandstraßen quer durch die Obstgärten zu fahren.
Angekommen im Hotel waren wir sehr überrascht, denn es glich eher einer Hotel-Anlage, so groß und weitläufig war es mit einem gepflegtem Garten. Eine alte sardische Omi kam uns entgegen, wohl die Hausherrin, und verbreitete eine sehr traditionelle Atmosphäre. Auf der großen Terrasse aßen wir abends a la carte und waren schlichtweg begeistert, obwohl wir sonst nicht wirklich auf im-Hotel-essen stehen. Dass wir doch hier landeten, lag einerseits an der tollen Atmosphäre des Hotels und andererseits daran, dass Muravera wirklich nicht viel zu bieten hat. Und anders als erwartet hatten wir hier wohl das beste Mahl unseres gesamten Urlaubs: Die Qualität des Essens war toll und preislich unschlagbar und immer wieder gab es irgendwas Kleines aufs Haus – kugelrund und zufrieden gingen wir im Anschluss ins Bett. Wir hatten sehr viel Spaß, was wohl an dem guten Wein lag, aber auch daran, dass die Kellnerin wirklich kein Wort Englisch verstand und wir – übersättigt wie wir waren – statt einem Verdauungsschnaps noch ein süßes Dessert bekamen.
Das Hotel würde ich im Prinzip jedem empfehlen, der in Muravera ist. Leider war das Frühstück nicht gut. 80 Euro für das Zimmer waren auch eher gehoben, dafür, dass Muravera nicht wirklich zum längeren Aufenthalt einlädt. Das dachten sich wohl viele, wir waren fast die einzigen Gäste im Hotel.
Ich wünsche euch entspannte Nächte – und natürlich immer her mit euren Tipps!
Lieber Gruß, Sina
Reiseführer-Tipp für eine Rundreise durch Sardinien
Ziemlich dick (und etwas schwer – 700 Gramm), dafür aber auch eine Menge toll aufbereiteter Inhalt. Gut für alle, die mehr Zeit auf Sardinien verbringen, eine Rundreise planen und gern in gut gemachten Reiseführern schmökern!
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