Lohnt sich Thailand noch?

Wir lieben Thailand von der ersten Backpackingreise an und kehren immer wieder. Dennoch ist das Land für seine touristischen Hotspots bekannt und viele stellen sich die Frage, ob Thailand sich wirklich noch lohnt. Wir nehmen euch mit durch unsere Herzensorte und vor allem unsere Herzmomente, damit ihr seht, dass es nicht der Massentourismus ist, der das Land ausmacht, sondern die authentischen Erlebnisse.

Lohnt sich Thailand noch? Ja, auf jeden Fall - z. B. auf Koh Ngai

ANZEIGE. Dieser Artikel ist mit Unterstützung vom Thailändischen
Fremdenverkehrsamt (thailandtourismus.de) entstanden. Auf der Website findet ihr viele nützliche Informationen für eure Reise, Einblicke in die thailändische Kultur und spannende Artikel zu Reisezielen. Wir freuen uns wahnsinnig über diese Kooperation. All unsere Eindrücke und Tipps bleiben davon unberührt. 

An die Frage, ob sich eine Reise nach Thailand lohnt, reiht sich gleich die Frage nach dem Massentourismus: Wie überfüllt ist Thailand? Wie touristisch ist es? Was ist vom Charme des Landes übrig geblieben trotz der enormen Beliebtheit? Überwiegend Backpacker, aber auch Pauschaltouristen strömen nach Thailand. Doch wir finden, das, was das Land ausmacht, ist noch in so vielen Momenten und an so vielen Orten spürbar. Am Ende verlinken wir euch unsere Lieblingsrouten.

Was macht Thailand aus?

Wenn Sina (und ihre Family) oder ich (und meine kleine Gang) nach Thailand reisen, oder besser gesagt, wenn es wieder nach Hause geht, fühlt es sich an, als wollte unser Herz Wurzeln schlagen und einfach für immer dort bleiben. Es tut richtig weh, das Land wieder zu verlassen.

Es ist die Leichtigkeit, die wir dort verspüren, die Herzlichkeit, eine Kultur der Verbindung, die Kinderliebe. Und dann ist da die atemberaubende Natur, die prächtigen Tempel, die exotische verlässliche, warme Tropenwelt, die so gut tut, und nicht zuletzt, das oberleckere thailändische Essen. Kommt mit und lest, warum genau sich Thailand für Backpacking-Einsteiger eignet, und warum es sich lohnt immer und immer wiederzukommen.

Lohnt sich Thailand wegen der Orte?

Es gibt viele Orte in Thailand, die touristisch sind. Doch abgesehen davon, dass auch dort Thailand ihren Charme in vielen Punkten nicht verloren hat, gibt es noch Orte, die ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben. Wie zum Beispiel:

  • Nordthailand: Nan, Phrae, Lampang, Mae Hong Son, Chian gDao
  • Zentralthailand: Kanchanaburi, Ratchaburi, Lop Buri, Nakhon Pathom
  • Nordostern; Nakhon Ratchasima, Ubon Ratchathani, Udon Thani
  • Osten: Trat (mit einigen Inseln), Rayong, Chanthaburi
  • Südthailand: Nakhon Si Thammarat, Chumphon, Ranong, Satun

Unsere liebsten (fast) unberührten Flecken:

Norden: Chiang Dao – in der Ruhe liegt die Kraft

Von Sina

Chiang Dao ist so ein Ort, an den wir kamen und nicht wieder gehen wollten. Hatten uns die Städte im Norden bis dahin nicht so gepackt, fühlten wir uns hier wie im Paradies. Umgeben von den höchsten Bergen Thailands, von goldenen Tempeln auf Gipfeln und dem Dschungel überall, kamen wir so richtig an – und runter. Thailands Norden, wie wir uns ihn vorgestellt hatten. Spirituell, fast schon mystisch. Dazu Höhlen, heiße Quellen, Garküchen und herrliche Sonnenuntergänge in dieser unberührten Natur. Und vor allem: kaum andere westliche Reisende, dafür umso mehr Mönche!

  • Anreise: Ab Chiang Mai mit dem lokalen Bus in einer knappen Stunde für wenige Baht gen Norden düsen.
  • Unterkunft: Unbedingt in die Chiang Dao Roundhouses, am Fuße des Doi Chiang Dao ziehen!
  • Preisniveau: günstig! Farmstays schon ab 10 Euro pro Nacht, Essen in Garküchen ab 40 Baht.
  • Versorgung: Im Ort gibt´s alles: Minimärkte, ATMs, Krankenstation, Apotheke.

Golfküste: Chumphon – Kleinstadt mit Karibik-Flair

Thailand wohin im März Erfahrungen: Tipp Chumphon

Von Sina

Die Kleinstadt an der Golfküste, direkt vor den berühmten Inseln Koh Phangan, Koh Tao und Koh Samui, hat mir sofort gefallen. Wir kamen mitten in der Nacht mit dem Zug aus Bangkok an, hatten uns glücklicherweise ein Taxi und eine Unterkunft vorgebucht und fielen sofort ins Bett. Als wir aufwachten, befanden wir uns von Palmen umgeben: Das Thirty Tree Garden House (Affiliate-Link) macht seinem Namen alle Ehre. Von einer lieben Familie geführt, trank ich einen Kaffee auf der großen Terrasse und fühlte mich sofort angekommen.

Zu den untouristischen Orten in Thailand zählt noch Chumphon

Später am Tag mieteten wir uns einen Roller und erkundeten die Gegend. Wir landeten nach einer halben Stunde Fahrt am nahezu unverbauten Traumstrand, den wir mit einigen anderen Thailänder*innen und wenigen westlichen Reisenden teilten, bestaunten den Sonnenuntergang von einem Aussichtspunkt und futterten uns abends durch den Nachtmarkt der City. Aßen Pad Thai und Papaya Salat auf Plastikstühlen mit Plastiktischen neben thailändischen Familien und wussten: Das ist einer unserer Lieblingsorte. Weil er alles hat, was uns an Thailand gefällt: liebe Menschen, Garküchen, tolle Unterkünfte und eine Natur, die umhaut! Im positiven Sinn.

  • Anreise: Zug ab Bangkok (7-8 Stunden mit Schlafwagen für rund 25 Euro), oder aus dem Süden (Trang) nehmen. Unbedingt vorbuchen: 12Go Asia (Affiliate-Link).
  • Preisniveau: sehr günstig. Schlafen ab 10 bis 20 Euro im Bungalow. Essen ab 40 Baht auf dem Nachtmarkt, ab 60 Baht im Restaurant.
  • Unterkunft: Thirty Tree Garden House.
  • Versorgung: alles da!

Östliche Golfküste: Trat und Inseln

Von Sina

Die Kleinstadt Trat hat mich überrascht: entspannt, beschaulich, schön – das ist Trat abseits der Hauptstraße. Hier kannst du durch grüne Gassen schlendern und am Abend auf dem Nachtmarkt schlendern. Unbedingt einen Zwischenstopp wert, bevor du auf die vorgelagerten Inseln übersetzt: Koh Kood – ein wahrer Geheimtipp. Unberührte, weiße Strände, dichter Dschungel, Dörfer. Aber auch die beliebte Ferieninsel Koh Chang hat „Hidden Gems“ zu bieten, dafür musst du allerdings die ausgetretenen Pfade verlassen und dich auf die Reise an die Ostküste begeben. Dort erwartet dich ein Hippie-Strand, Tempel, Garküchen und Salak Phet, das Fischerdorf auf Stelzen.

Süden Koh Phangan

Von Elisa

Koh Phangan ist absolut kein Geheimtipp und zieht seit Jahren Besucher um Besucher an. Und dennoch fand ich hier Orte, die nicht von Touristen überbevölkert waren. Zum Beispiel den Baan Tai Beach im Südwesten der Insel, an dem wir in einem kleinen Bungalow hausten, also direkt am Strand: Tür auf, Füße in den Sand, ein paar Schritte zum Meer mit seichtem Einstieg (perfekt für Kinder), bei Ebbe sogar mit langen Sandbänken, der Blick auf weites, türkises Blau. Ich habe mich magisch angezogen gefühlt von diesem Fleckchen und war nach 10 Jahren immer noch genauso verliebt in die Insel wie zuvor auf der allersten Backpacking-Reise.

Dieses Mal war mein kleiner Sohn dabei, der wiederum heute noch von diesem Thailand-Erlebnis schwärmt – von dem einfachen Häuschen, mit nicht viel mehr als einem Bett drin, durch die Lage aber wie verschmolzen mit dem Strand, aus dem er quasi ins Paradies plumsen konnte: Er spielte mit Muscheln am Meer, lies den Sand durch die Finger rieseln und das Wasser über die Hände laufen und war der Allerglücklichste. So wie ich auch.

Und in Chaloklum, einem kleinen Ort in Norden der Insel stießen wir auf einen religiösen Umzug mit lauter, traditioneller Musik und vielen bunt gekleideten Einheimischen, unter die wir uns mischten. Die Menschen waren auf dem Weg zu einem Tempel zum Überreichen von Spenden und waren voller Hingabe dabei. Die thailändsiche Kultur begegnet einem überall – wenn nicht wie hier im größeren Stil in einer Prozession, dann z.B. in Form von kleinen Schreinen (San Phra Phum) mit kleinen Opfergaben, die sich hier und da, ins Bild mischen. Mehr zur Kultur findet ihr weiter unten.

Übrigens, Sina liebt den Norden Koh Phangans: die Coral Bay (Haad Khom). An der Westküste war es ihr bisweilen zu voll. Im Norden hingegen stehen nur einige wenige Unterkünfte (sie schlief im recht runtergekommenen, dafür super günstigen Coral Bay Resort mit Hängematte auf der Terrasse) vor einem Berg aus Palmen, dazu zwei nette Strandbars, all das am weißen Pudersand mit türkisem Wasser. Erst hier wusste sie die Insel zu schätzen.

Koh Phangan Tipp: Sinas Lieblingsstrand heißt Haad Khom oder Coral Bay

  • Anreise: Nachtzug ab Bangkok (11 Stunden mit Schlafwagen für rund 25 Euro), oder aus dem Süden (Trang) nach Surat Thani nehmen. Unbedingt vorbuchen: 12Go Asia (Affiliate-Link). Per Bus & Speedboat oder Fähre weiter ab Surat Thani.
  • Unterkunft: Schlichter Bungalow direkt am Strand. Ein Traum!
  • Preisniveau: Koh Phangan ist nicht super günstig, wie üblich auf den meisten Inseln. Essen in hippen Restaurants teurer, auf dem Night Market günstiger.
  • Versorgung: Hier ist man rundum versorgt. Beim ruhigen Ban Tai Beach einige Strandrestaurants vorhanden, stadteinwärts an der Straße eine größere Restaurantauswahl.
  • Ausflug: Schnorcheln vom Strand aus von Koh Ma (kein gebuchter Schnorcheltrip nötig!)

Andamanensee: Koh Jum – Backpacking-Gefühl für Genügsame

von Sina 

Koh Jum besticht nicht durch blütenweiße Strände oder glasklares minttürkisfarbenes Wasser. Doch das ist auch nicht das, was die Insel ausmacht, sondern die Atmosphäre. Schon das Ankommen am Hafen ist anders als auf anderen Inseln. Ein einziges Tuk-Tuk erwartete uns zur Abholung am Fischerdorf mit Hütten auf Stelzen. Eine Frau mit ihrer Tochter. Die Begrüßung war herzlich. Wir sausten durch ein kleines Dorf, mit Minimärkten und Suppenküchen, die nicht für Tourist*innen gemacht sind, passierten eine Schule und fuhren dann nur noch durchs Grün.

Eine schmale, asphaltierte Straße durchzieht die kleine Insel. Links und rechts Bäume, Palmen, Kautschukplantagen und Blüten, überall Blüten. Kein Verkehr, wenige Menschen. Moscheen, Affen. Und natürlich Strände. Diese durchziehen die gesamte Westküste und sind allesamt nett. Doch mein Herzensort wartete im Norden, am Sunset Beach. Dafür mussten wir einmal die ganze Insel umrunden, denn der direkte Weg wurde plötzlich zur Schotterpiste, und endete im Dschungel. Endlich gefunden erwartete uns Hippie-Flair aus dem Bilderbuch: einfache Bambushütten, Baumhäuser, Hängematten und Lagerfeuer zum Sonnenuntergang. Und der lässt sich auf dem zum Piratenschiff umgebauten Felsen ganz besonders eindrucksvoll bewundern.

Koh Jum ist eine Insel, die ich nach dem ersten Tag abgehakt hatte als „geht so“. Geht so im Vergleich zur Traumkulisse der weiter südlich gelegenen Inseln wie Koh Kradan oder Koh Ngai, von denen wir angereist kamen. Das dachte ich so lange, bis ich am nächsten Morgen aufwachte, einen Kaffee ganz für mich trank (und in Ruhe ankam), nachmittags in der Hängematte am Sunset-Beach baumelte und abends zwischen Thailänder*innen die beste lokale Suppe der ganzen Reise aß.

  • Anreise: Von Krabi oder Koh Lanta aus bist du in weniger als einer Stunde auf der Insel. Einfach ein Boot vor Ort buchen.
  • Preisniveau: sehr, sehr günstig. Vor allem, weil es auf Inseln normalerweise stets etwas teurer ist. Schlafen ab 10-20 Euro im Bungalow. Essen ab 40 Baht in der Suppenküche, ab 60 Baht im Restaurant.
  • Unterkunft: Wir schliefen im Koh Jum Bungalow & Hostel (im neusten Bungalow – Affiliate Link). Das war nett. Hier konnten wir auch unsere Wäsche waschen lassen, die Weiterfahrt (nach Ao Nang) buchen und einen Roller mieten für ca. 250 Baht pro Tag.
  • Restaurants: u. a. Caff Day Coffee; Tingrai Kitchen Food.
  • Versorgung: Minimärkte, Restaurants, Cafés und auch eine Erste-Hilfe-Station.

Lohnt sich Thailand wegen der Natur?

Ja, definitiv! Es gibt so wunderschöne Orte in Thailand, da platzt einem das Herz. Und so geht es uns wirklich unabhängig davon, ob wir uns eine Aussicht mit vielen anderen Touristen teilen oder nicht.

Khao Sok Nationalpark

Wunderschön: Chiao-Lan-See im Khao Sok Nationalpark, Thailand

Von Sina

Der schönste Nationalpark des Landes, vor allem wegen seines riesigen Stausees in der Mitte, von dem sich Kanäle wie Äste abzweigen. Berge thronen drumherum, der Urwald greift sich jeden Zentimeter. Atemberaubend, vor allem in den Morgenstunden, wenn der Nebel wie ein Schleier über dem Wasser liegt. Und: noch recht einsam. Mal abgesehen von der Tour, an der man teilnimmt.

  • Anreise: Der Nationalpark liegt im Süden, knapp 2 Busstunden vom Hafenort Surat Thani entfernt (ca. 10 Euro). Nach Surat Thani kommst du komfortabel mit dem Zug ab Bangkok. Du kannst aber auch ab Krabi anreisen. Dauer: 3,5 Stunden für rund 10 Euro.
  • Unterkunft: Entweder im Ort, z. B. im Morning Mist Resort mit Pool, oder in den schwimmenden Hütten direkt im Park auf dem Wasser. Vor Ort buchen!
  • Tour: Du kannst aus verschiedenen Angeboten wählen, mehrtägig, eintägig, mit Höhlen und Dschungel-Wanderung etc.

Krabi – auch hier lohnt sich Thailand noch – und wie!

Schönste Ecken Thailand und schönste Strände in Krabi

Von Sina

Wahrlich kein Geheimtipp, und trotzdem die für mich schönste Region des Landes. Umgeben von schroffen Karstfelsen, türkisem Meer und hunderten Inseln findest du hier nämlich Thailand aus dem Bilderbuch! Und auch immer noch Inseln mit Hängematten-Flair. Einzige Devise: ein paar Meter rechts oder links vom Trampelpfad reisen, um Traumorte ohne Menschenmassen zu finden. Zum Beispiel:

  • Krabis Festland, und auch Ao Nang abseits (!) der Strandpromenade und der Walking Street, in der es vor Booten, Hotelburgen und Menschen nur so wimmelt. Das wunderschöne Glur Hostel* liegt in einer beschaulichen Nebenstraße, direkt am bizzaren Kalksteinmassiv, 2-3 Kilometer vom Strand entfernt. Und das ist gut so! Denn ein paar Schritte weiter findest du hier nicht nur atemberaubende Natur, sondern auch großartige Garküchen, Obststände und Cafés mit Thai-Tea und Hafer Latte. Mit dem Roller oder Tuk-Tuk bist du schnell an umliegenden, ruhigen und malerischen Stränden wie Klong Muang oder Tubkaek – die surrealen Karstberge und von Dschungel bewachsenen Mini-Paradies-Inseln, die sich aus dem Meer erheben, hast du immer im Blick!
  • Koh Lanta – meine Lieblingsinsel! Touristisch erschlossen, ja, im Norden recht pauschalig, aber ab dann: entspannt – und sympathisch! An der Westküste reihen sich schöne, unaufgeregte Strände aneinander, am hippiesken Klong Khong Beach mit seinen aus Holz gezimmerten Bars fühle ich mich wie Zuhause, genau wie am Klong Nin, an dem es dorfiger zugeht. Im Süden wird´s richtig einsam – und paradiesisch. Dazwischen: Berge, Mangroven, thailändische Restaurants und im Süden der Regenwald. Koh Lanta ist die größte Insel, liegt mitten in Krabi, und ist doch weit entfernt vom Massentourismus. Nachbarn wie Koh Phi Phi, Railay Beach, Koh Lipe und Phuket Süd hatten da weniger Glück. Doch ich bin sicher: Auch hier findest du sie. Plätze, die dein Herz zum Klopfen bringen. Wichtig ist: Lasst uns diese erhalten!

Krabi ist die Region, über die ich mein zweites Buch „Warum wir Krabi lieben“ geschrieben habe. In die ich immer wieder reise – 2025 auch für länger.

Krabi Reiseführer

Tiger Cave Tempel

An dem Ausblick kann man sich nicht sattsehen im Tiger Cave Tempel

Von Elisa

Noch ein Plädoyer für Krabis Karstfelsen. Einfach nur Wow – es hat uns trotz der recht vielen Toristen am bekannten Hot Spot am Tiger Cave Tempel in Krabi den Atem verschlagen. Es war nicht überfüllt, jedenfalls sind die anderen Besucher nicht störend gewesen oder sind in meinen Erinnerungen präsent. Stattdessen haben sich die goldenen Bilder des Sonnenuntergangs auf der höhsten Etappe des Tempels in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich werde mein pochendes Herz nicht vergessen, nach dem kraftvollen, meditativen Aufstieg zum Tempel als sich uns die Welt der Karstfelsen vor uns auftat.

  • Anreise: Mit dem Roller auf eigene Faust.
  • Preis: Kein Eintritt, jedoch Spenden möglich

Koh Ngai

Lohnt sich Thailand noch? Ja, auf jeden Fall - z. B. auf Koh Ngai

Von Sina

Was für eine Insel! Als hätte jemand den Türkis-Filter mal ordentlich nach oben geschraubt und ihn dort vergessen. Unwirklich – anders kann ich es nicht beschreiben. Das Wasser ist glasklar und so hell, dass es in den Augen kitzelt, das Korallenriff erstreckt sich direkt vor dem Ufer, die Palmen im Hinterland rascheln, die Felsen der Andamanensee erheben sich aus dem Meer. Dazu nette, kleine Resorts und Bungalowanlagen, Hängematten und Massagetische hier und da, einige einfache Thai-Restaurants am Strand, die Ohana Beachbar mit leckerem Kaffee und Cocktails – all das schmiegt sich dezent in die Kulisse, beherrscht sie nicht, bedeckt sie nicht. Und auch Tourist*innen sind rar, genauso wie Garküchen, Thailänder*innen (vom Personal mal abgesehen) und Dörfer. Einen alltäglichen Einblick bekommt man hier also nicht. Dafür ein paar Tage Paradiesluft, auch ohne Luxus!

Lohnt sich Thailand wegen der Kultur?

Von Sina

Und wie! Über 95 Prozent der thailändischen Bevölkerung bekennt sich zum Buddhismus. Sie glauben an Karma, an Wiedergeburt und sind bestrebt Gutes zu tun. Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb ich mich noch nie unsicher in diesem Land gefühlt habe.

Besonders im Norden und Zentrum des Landes schmücken goldene Tempel und Buddhastatuen die Landschaft. Du siehst Mönche in ihren orangefarbenen Kutten an jeder Ecke, überall bunt geschmückte Schreine und dann erst die Feste, die Paraden, die Kostüme!

Mit einer abgedrehten Wasserschlacht (Songkran) begrüßen Thailänder*innen im April ihr neues Jahr, nachdem am Morgen andächtig das Haus gereinigt wurde – Unglück des alten Jahres abwaschen, Platz machen fürs Neue. Oder Loy Krathong, das Lichterfest im November, zu Ehren der Wassergöttin, wenn Flüsse und Himmel erfüllt sind von Lichtern.

Hinter all den Feiern stecken drei Lebensprinzipien: Sanuk (Spaß haben), Sabai (angenehm) und Suay (schön) – sie alle prägen den thailändischen Alltag. Und das merkt man. Nicht umsonst wird Thailand auch als „Land des Lächelns“ bezeichnet. Die Herzlichkeit ist fast überall zu spüren, die Offenheit. Nur an überaus touristischen Orten scheint das getrübt zu sein.

Für uns als Reisende ist es wichtig, diese Kultur zu respektieren und zu erhalten. Wir sind und bleiben Besucher*innen. Das heißt:

  • Bei Tempelbesuchen Beine und Arme bedecken.
  • Keine negativen Gefühle Thailänder*innen gegenüber zeigen (sonst verliert man und das Gegenüber „das Gesicht“ – einfach lächeln und weitergehen) – immer freundlich und zuvorkommend bleiben!
  • Keine Selfies von heiligen Stätten (Buddha) machen.
  • Mönche als Frau nicht berühren. Und generell: älteren Menschen und Mönchen gegenüber Respekt zeigen und z. B. Platz im Bus/Zug machen.
  • Freizügigkeit und Körperkontakt vermeiden.
  • Nicht schlecht über das Königshaus äußern.

Lohnt sich Thailand wegen des Thaifoods?

Thaifood ist einer der Gründe, warum wir Thailand lieben. Es lohnt sich sehr.

Fried vegetable mit Reis und Cashews im Lucky Tree auf Koh Lanta. Unglaublich lecker.

Von Elisa

Viel müssen wir zur thailändischen Küche wohl nicht sagen. Wir lieben thailändischen Essen und schätzen, ihr tut es auch! Dann ist nur für Thailand-Einsteiger wichtig zu wissen, dass die traditionellen Gerichte, die Zubereitung in Garküchen – nahezu überall – zum Straßenbild gehören. Auch wenn es an den Hotspots natürlich auch hippere Restaurants gibt und auch Pizza oder Burger zu bekommen sind, ist das thailändische Streetfood einfach nicht wegzudenken. In vielen Restaurants finden sich günstige, authentische Thai-Gerichte auf der Speisekarte.

Garküchen, wo meist nur einige wenige Gerichte zur Auswahl stehen, sind keine traditionellen Übrigbleibsel, die für Touristen aufrecht erhalten werden – das ist die gängige Art auch für die Einheimischen, nicht nur lecker und zumeist gesund zu essen, sondern sich mit Familie und Freunden beim gemeinsamen Essen zu verbinden.

  • Unsere liebsten traditionellen Gerichte: Morning Glory (Wasserspinat + Reis) oder sonstiges Gemüse (& Erdnüsse oder Cashwes) mit Reis und oftmals einem Spiegelei, vegetarische Tom Ka Gai (Cremige Suppe mit Kokosmilch), Pad See Ew (breite Reisnudeln + Gemüse), Pad Thai (Nationalgericht: Nudeln mit Gemüse und Erdnüssen), Mangosalat & Papayasalat (spicy, ich sage bei der Bestellung immer, dass ich es nicht so scharf haben mag)

Lohnt sich Thailand? Ja, lasst uns alles dafür tun, dass das so bleibt

Jedes Jahr reisen mehr Menschen nach Thailand. Einige Orte sind so voll, dass man hier schon von Übertourismus sprechen kann – die Steigerung vom Massentourismus. Die Folge: zerstörte Korallenriffe, verdrängte Natur durch Hotels, überarbeitete Thailänder*innen, Verlust der Kultur und des Besonderen an vielen Orten. Wir Reisenden sind dafür mitverantwortlich das Thailand bleibt, wie es ist: ein Land, das tausende Gründe bietet, es zu lieben. Was wir tun können:

  • Inlandsflüge vermeiden: In Thailand ist es zum Glück unglaublich einfach, von A nach B zu kommen. Und zwar mit Bus und Bahn. Das Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut, du kommst praktisch überall hin. Und gerade diese Langsamkeit, während einer Zugfahrt, hat mich schon an Highlights geführt, die ich sonst vielleicht nie entdeckt hätte.
  • Hot Spots auslassen: Die Maya Bay, Kulisse für den Film The Beach, ist sicherlich eindrucksvoll, genau wie Koh Phi Phi. Gleichzeitig werden diese Orte mehr und mehr vom Tourismus zerstört. Tausende Boote knattern im Meer und verpesten die Luft. Menschen trampeln auf Korallen und zerstören diese. Die Unterwasserwelt leidet. So sehr, dass die berühmte Bay sogar geschlossen wurde. Wir finden: Manche Orte sollte man einfach in Ruhe lassen.
  • Homestays und kleine Guesthouses bevorzugen: Damit bist du nicht nur preiswert unterwegs, sondern bekommst häufig einen unverbauten Einblick ins thailändische Leben und die Natur. Und der Komfort ist meines Erfahrung nach  mindestens genauso gut wie in teuren, internationalen Hotels ohne Seele.
  • In typisch thailändischen Imbissen essen: Auch hier wieder Win-Win: Du kommst in den Genuss der einzigartigen, thailändischen Kulinarik, die an Garküchen oft so viel besser ist als an internationalen, touristischen Restaurants, sparst Geld und unterstützt Thailänder*innen, die hinter dem Wok stehen. Einfach schauen, wo auch viele Thailänder*innen essen.
  • Plastik vermeiden: Vor Ort essen, auf den Strohhalm vergessen und die „plastic bag“ im Minimarkt sparen.
  • Tiere und Natur schützen: Kein Elefantenreiten, Korallen nicht berühren und keinen Müll in die Natur schmeißen – eigentlich selbst verständlich, oder?

Thailand, wo es sich noch lohnt – unsere liebsten Backpackingrouten

Du möchtest jetzt vielleicht wissen, was DIE beste Route für dich ist, stimmt´s? Wir können uns ja selbst gar nicht entscheiden – wobei, wenn wir müssten, wäre es wohl Krabi (hier geht´s zu Sinas Krabi Reiseführer <3. Aber, stöber gern durch unsere Erfahrungsberichte:

Und was meinst du, lohnt sich Thailand noch? Hast du vielleicht eigene Erfahrungen gemacht, die du mit uns teilen möchtest? Was sind deine Herzenorte, die du empfehlen würdest, und was sollte man deiner Meinung nach in Thailand lieber auslassen – aber lasst euch eure Herzmomente bloß nicht nehmen, unbhängig von Empfehlungen oder Orten, von denen abgeraten wird, lasst euer Herz selbst entscheiden, wo es sich am wohlsten fühlt.

Eure Sina & Elisa


*Affiliate-Links: Wenn ihr über die mit einem Sternchen gekennzeichneten Link bestellt, erhalten wir eine kleine Provision. Euch entstehen dafür natürlich keine Mehrkosten. Und alles, was wir empfehlen, ist von uns getestet und für sehr gut befunden. Wir freuen uns sehr über eure Unterstützung.

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden oder speicher ihn für dich:

Kategorie Backpacking Tipps für Thailand, Reiseziele mit Kind

Ich habe mich bewusst für eine Teilzeitstelle entschieden, damit ich genügend Zeit habe, selbstbestimmt zu leben und das zu tun, was mir gut tut: das ist das Reisen, Fotografieren, Philosophieren und Lachen mit den Liebsten sowie das Schreiben auf Ferndurst. Seit unserer ersten Backpacking Reise nach Thailand reise ich gemeinsam mit meinem Freund in die unterschiedlichsten Länder der Welt. Meist low-buget, immer auf der Suche nach magischen Orten. Seit fünf Jahren mit Kind im Gepäck! Wie das entspannt geht, ohne mein freiheitsliebendes Ich zu verlieren, darüber schreibe ich hier.

3 Kommentare

  1. Hi Elisa, das würde ich ungern öffentlich teilen, da meine Familie dort wohnt – aber es gibt dort wirklich nichts zu sehen oder zu tun und mit Englisch kommt man als Tourist auch nicht weit. Aber es wird sicherlich kleine Orte geben, die perfekt zum Runterkommen sind – die haben wir bisher aber nicht gefunden :)

  2. Hallo ihr beiden, danke für eure Eindrücke! Oh ja, das stimmt, selbst an touristischen Orten kann man auf so tolle Ecken treffen. In welchen abgelegenen Dörfern wart ihr? Und habt ihr die Zeit dort gut für euch nutzen können? Vielleicht gibt es auch Reisende, die genau nach solchen super ruhigen Flecken Ausschau halten, um komplett runterzufahren? :) Lieber Gruß, Elisa

  3. Thailand lohnt sich so sehr – auch wenn es an einigen Orten geballt zum Massentourismus kommt, davon leben die Thais. Allerdings gibt es auch in den touristischen Orte authentische & local Straßen, man muss sich nur ein bisschen umschauen :) Wir werden immer wieder nach Thailand kommen & dank des neuen Visas, wird es bald auch möglich sein (ohne Visa Run) für etwas länger vor Ort zu sein. Erst dann kann man so richtig in den thailändischen Alltag reinkommen! Wir können aber auch sagen, dass die wirklich abgelegenen Dörfer im Inland nichts für Touristen sind :D Wir waren 2 Wochen in einem & für Fremde kann es zu langweilig werden bzw. es gibt dort im Zweifel auch nichts zu sehen. Liebe Grüße, Fee & Marcel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert