Wer einen Roadtrip im Norden von Australiens Westküste plant und von Perth aus losdüst, kommt an einem Ort nicht vorbei: Kalbarri. Und das ist gut so, denn die Kleinstadt ist umgeben von einer malerischen Küstenlandschaft und trumpft mit Bilderbuch-Nationalparks im Hinterland. Meine Tipps für den Kalbarri Nationalpark und Umgebung.
Meine liebe Freundin Jo (übrigens auch Ferndurst-Gastautorin) ist ein richtiger Australien-Insider. Zwei Monate hat sie in Kalbarri gelebt und mir von diesem Ort vorgeschwärmt.
Und sie hat nicht zu viel versprochen!!
Neben der Margaret River Region war dieses Städtchen und seine Umgebung unser Highlight an der australischen Westküste.
Deshalb der Tipp: Meines Erachtens muss man nicht unbedingt wie wir weiter bis zur Shark Bay düsen (nochmal über 300 Kilometer und sicherlich fünf Stunden Fahrt). Zumindest wenn man nicht vorhat, von dort weiter in den Norden zu reisen. Denn schon die Fahrt von Perth nach Kalbarri war schier endlos. 560 Kilometer lang, um genauer zu sein. Trotzdem sind wir froh, die insgesamt über siebenstündige Tour auf uns genommen zu haben.
Aber fangen wir von vorn an:
Kalbarri Nationalpark Highlight: Die Cliff Walks
Während die Landschaft zwischen Perth und Kalbarri auf Dauer ziemlich öde ist und wüstenähnlich anmutet, ändert sich das Bild zehn km vor dem Küstenort schlagartig:
Das Meer taucht auf und ist von einem so intensiven Blau, das jegliche Tunnelgedanken sofort wie weggeblasen werden. So war es jedenfalls bei uns. (Mehr zum Roadtrip-Gefühl auf meinem Blog Soulflake). Hier beginnen die Cliff-Walks. Das sind Wanderwege mit bis zu 100 Meter hohen Sandsteinklippen, an denen der Ozean peitscht.
Wir parkten das Auto und tasteten uns von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, staunten und verliebten uns immer mehr. Hier kann man sich gut und gern einen Tag oder mehr Zeit nehmen, um die Wanderwege entlangzuschlendern und den Blick mit allen Sinnen aufzusaugen. Der Eintritt ist frei.
Empfehlung: Bigurda Trail – 8 Kilometer
Kalbarri Nationalpark: Die Strände
Die Strände rund um Kalbarri sind ganz weit und wild, von sanften Dünen gesäumt. Kaum Menschen findet man an den Buchten, die sich kilometerweit an roten Felsen und grünen Palmen dahinschlängeln. Es ist windig, der Ozean schmeißt sich in glasklaren Wellen auf den feinen Sand, glitzert unter der Sonne und wirbelt Gicht auf, die die Kulisse in der Ferne unwirklich verwischt.
An einigen Stränden wie am Jakes Point begeben sich Bilderbuch-Australier auf ihre Boards – wir konnten ihnen stundenlang zuschauen.
In Kalbarri selbst trifft der River Gorge auf den Indischen Ozean und formt eine seichte Bucht, die tagsüber karibisch-türkis dahinschwappt und bei Sonnenuntergang supermodelmäßig strahlt. Ihr Name ist Chinamanns Beach.
Und bei Sonnenuntergang, da sieht die gesamte Küste einfach nur magisch aus:
Für Strandhopping kann man sich also gut und gern nochmal ein oder zwei Tage Zeit lassen.
Kalbarri Nationalpark: Das Hinterland
Und dann gibt es im Hinterland noch den Kalbarri Nationalpark mit Wanderwegen durch Schluchten und spektakulären Aussichtspunkten wie das natürliche Fenster des „ZBend“. Australien wie aus dem Bilderbuch. Auch einen Tagesausflug wert!
Hinweis: Hier gibt es kein Trinkwasser. Ausreichend Flüssiges mitnehmen! Es kann sehr heiß werden.
Kalbarri Nationalpark und Umgebung – wie lange bleiben?
Insgesamt würde ich empfehlen, mindestens zwei volle Tage zu bleiben, lieber länger. Kalbarri eignet sich wunderbar zum Durchatmen nach den langen Stunden im Auto.
Wetter in Kalbarri
In Kalbarri herrscht warmes, mediterranes Klima mit erfrischenden Nachmittagsbrisen und Jahreszeiten:
- Dezember bis Februar: Sehr warm, auch nachts fällt das Thermometer kaum unter 19 Grad, nachts wird es bis 45 Grad heiß (Maximum). Durchschnitt. 33 Grad.
- März bis Mai: Hauptsaison, heiße Sommertage mit blauem Himmel, frische Abende.
- Juni bis August: Wildflower Season mit klarem Himmel und Maximaltemperaturen von 22 Grad am Tag und 10 Grad in der Nacht.
- September bis November: Wahlsaison. Durchschnittstemperatur von 26 Grad. Sehr lebhaft im September und Oktober, ruhig ab November.
Wir waren Ende April in Kalbarri und mussten uns abends relativ dick einpacken. Ein Pulli, Jacke/Hoodie, Schal, lange Hose und Turnschuhe reichten aber aus. Viele Menschen trafen wir trotz Hauptsaison ehrlich gesagt nicht. Eine wunderbare Reisezeit also!
Unser Campsite in Kalbarri
Wir übernachteten auf der Big River Ranch, richtig authentisch, mit Pferden, Ponys und Alpacas, man schaut auf die Hügel des Kalbarri-Nationalparks, auf endlose Weiden und Buschhügel. Die Küche ist sehr gut ausgestattet, endlich Kaffee aus Tassen und Wein aus Gläsern trinken – hach, kann man sich wohl nur vorstellen, wenn man schon zwei Wochen Tee, Kaffee und Vinum aus Plastikkelchen getrunken hat. :-)
Es gibt nur drei Bäder. Das aber war kein Problem – selbst wenn viele Gäste gecamped haben. Kosten: 15 Dollar die Nacht pro Person.
Fazit zum Kalbarri Nationalpark
Kalbarri ist definitiv die Reise wert! Wenn du allerdings nur zwei Wochen Zeit hast, um von Perth aus die Westküste zu bereisen, würde ich definitiv den Süden rund um Margaret River empfehlen. Mehr dazu hier: Unsere Route durch den Norden von Westaustralien und alle Tipps und Highlights
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Hast du Fragen, Anregungen oder Tipps? Ich freue mich über jeden Kommentar und wünsche dir ganz viel Spaß an Australiens Westküste.
Alles Liebe, Sina
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