Das Dockville Festival in Hamburg ist vor allem eins: überraschend. Hier, mitten in der Großstadt, in Wilhemsburg an der Elbe, kann man sich treiben lassen, Kunst bestaunen, Postkarten verschicken und ganz neuen Klängen lauschen.
Steckbrief Dockville Festival in Hamburg
Wann: Mitte August, Seit wann: 2007
Wo: Halbinsel Hamburg-Wilhelmsburg, S-Bahn Station Veddel, weiter mit Shuttle oder HVV-Bus (Reiherstieg Hauptdeich / Alte Schleuse)
Wer: https://msdockville.de
Was: Bildende Kunst (Kunstcamp) + Musik (Indie, Elektro und Rock/Pop)
Wieviel: 20.000 Besucher, ca. 104 Euro in der Ticketstufe III: Dockville Ticket-Shop
Für wen ist das Dockville Festival in Hamburg was? Für jeden, der Lust auf was Neues hat (Kunst UND Musik), der Hektik der Großstadt entfliehen möchte, keine Angst vor Regentropfen hat und kein veganes 4-Gänge-Menü erwartet.
Einstimmung aufs Dockville:
Das MS Dockville Festival Hamburg 2013
Ich war auch 2014 auf dem Dockville Festival (hat viel geregnet, war aber trotzdem toll), 2015 (mega Wetter) und fahre auch dieses Jahr wieder – verändert hat sich eigentlich nichts. Deshalb könnt ihr euch auch getrost noch meinen Bericht aus dem Jahr 2013 durchlesen und so Herausfinden, ob dieses Festival an den Hamburger Docks was für euch ist:
Von Kunst, Tetrapack-Wein, schlechtem Essen und ganz, ganz toller Musik
Freitagnachmittag, Mitte August. Startpunkt war unsere Wohnung in Ottensen, die für dieses Wochenende in ein Festivalgelände umfunktioniert wurde. Zu siebt liefen wir los, quer durch Altona, vorbei am Mercado, rein in die S-Bahn, das Tetrapack Wein fest im Griff und die Mate schluckbereit in der Hand. Ein HVV-Linien-Bus brachte uns von der Station Veddel zum Dockville. Nach 15 Minuten Fußweg waren wir drin, füllten unsere halbvollen Tetrapacks mit kostenlosem Leitungswasser auf und aßen erstmal ein Brötchen mit Schweinefleisch („Dampfschwein“), das absolut widerwärtig war. So haben wir auch schon den einzigen Minuspunkt dieses Festivals auf den Punkt gebracht: Das Essen! Wer Fusion & Co. gewohnt ist, sucht hier vergeblich nach kulinarischen Hochgenüssen. Irgendwie gut, dass wir zu Hause noch frühstücken konnten – ganz dekadent mit Brötchen und Ei.
Ab jetzt kann ich wirklich nur noch Positives sagen: Das Festivalgelände ist übersichtlich, es gibt fünf, sechs oder sieben kleinere Bühnen/Plätze, die alle ganz individuell zusammengeschustert wurden. Sehr schön und versteckt war eine kleine Tanzfläche mit Holzboden mit dem Namen „Klüse“, ganz nah an der Elbe, auf einer Anhöhe mit Blick auf die Docks. Überall entdeckten wir Kleinigkeiten, Accessoires, die Liebe zum Detail. Nicht umsonst ist das Dockville ja auch für seine Kreativität bekannt. So gab es Schwarz-Weiß-Fotoautomaten, ein Postamt, Chill-Out Plätze, die wie kleine Wälder anmuten und überall künstlerische Ergüsse.
Das Tolle am Dockville ist, dass hier nicht die bekanntesten DJs oder die berühmtesten Bands auftreten: Auf dem Dockville bekommen Newcomer eine Chance, mit ihren Stimmen, Klängen und Beats die Meute zu begeistern – und ich sage euch: das hat geklappt! Schon vorab haben wir uns auf Spotify Playlists mit den verschiedenen Dockville-Acts gebastelt, sodass wir am Wochenende nicht völlig verwirrt von einer Bühne zur anderen laufen mussten. Unsere Favouriten standen also fest: Chrystal Fighters, Haim, Lumineers, Totally Enormous Destinct Dinasours, MRS MR, Austra, Foals, Alle Farben, Egokind, DJ Koze, Mac Miller uuuund Milky Chance. Ich muss an dieser Stelle Milky Chance einfach kurz hervorheben, weil ich seit dem Festival ein absoluter Fan bin. Der Singer-Songwriter mit der rauchigen Stimme wirkt immer ein wenig neben der Spur und versetzt die Zuschauer in eine Art Trance, wenn sich seine Stimme mit den elektronischen Klängen und dem Gitarrensound mischen und zu Songs verschmelzen, die man nur lieben kann.
Also: Rein musikalisch ist das Dockville auf jeden Fall sein Geld wert, man macht sich frei vom Mainstream, öffnet seine Ohren und Augen für das Drumherum und findet so wahre Schätze. Dazu gehörten z.B. auch die Hipster-Hipster auf dem Festival – und das meine ich nicht negativ, denn Inspiration findet man überall. Ich hatte das Gefühl, dass die Besucher des Dockvilles unglaublich gut gelaunt waren, gleichzeitig kultiviert und losgelöst. Das hat einfach Spaß gemacht, Freude bereitet und die Atmosphäre mit kleinen, strahlenden Discokugeln angereichert.
Hier haben wir eine schmucke Dockville-Playlist für euch zusammengestellt:
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DAS DOCKVILLE FESTIVAL IN BEWEGTBILD
Pop10 und das Dockville 2013. There will always be love! from Pop10 on Vimeo.
MS Dockville 2013 ( aftermovie ) from flapp – we move images on Vimeo.