7 Tipps für Genießer – und warum die kleine Hafenstadt Fremantle trotz holprigem Start zu meinen absoluten Highlights in Westaustralien gehört.
Mein Start in Australien und warum dieser nicht so leicht war
Mit mir und Fremantle, das hat etwas gedauert. Stimmt nicht: Mit mir und Australien hat es gedauert.
Nämlich exakt 4 Tage. So lange brauchte ich, um mich einzugewöhnen. Ich hatte einen Kulturschock.
Die vergangenen Monate auf meiner Weltreise in Thailand und Laos hatten mich geprägt, und Perth, die gediegene Großstadt im Südwesten Australiens, die unmittelbar neben Fremantle liegt, war so anders.
Ich vermisste die Gerüche, das Gewusel, und auch den Lärm, der mich in Bangkok sonst manchmal überforderte. Heimweh kroch in mir hoch, Zukunftsängste kamen gleich oben drauf. Tolle Wurst.
Diese Akklimatisierungsschwierigkeiten kannte ich bereits: Seitdem ich nicht nur Urlaub mache, sondern intensiv reise, eintauchen und richtig ankommen will. Also schnaufte ich durch und gab mir Zeit.
Nach zwei Tagen in Australien beschloss ich, Fremantle zu besuchen. Eine Stunde sollte ich von meiner Unterkunft in Perth brauchen. Ich verpasste den Bus, musste über eine Stunde warten und kam entnervt gegen 16 Uhr an, nahm die „falschen“ Straßen und „falschen“ Abbiegungen und bugsierte mich gekonnt an all dem Schönen von Fremantle vorbei. Die Cafés schlossen gerade, die Bordsteine wurden hochgeklappt, alles wirkte lahm und langweilig und überhaupt. Dann halt nicht, dachte ich. Und fuhr zurück.
Ein zweiter Blick auf Fremantle
Am nächsten Tag holten wir unseren Camper ab und starteten in unseren über dreiwöchigen Roadtrip durch den Südwesten und Nordwesten von Australien. Viele Menschen, die wir in der nächsten Zeit trafen, schwärmten von Fremantle. Kreativ, hippieresk, inspirierend sollte es sein.
Also gaben wir der Kleinstadt eine zweite Chance und buchten zum Abschluss unserer Australienzeit ein AirBnB im Herzen von „Freo“, wie der Ort liebevoll genannt wird. Und was soll ich sagen? Fremantle verzauberte uns. Ich würde fast sagen, dass ich hier so einige Wochen leben könnte.
Natürlich fragte ich mich, wie etwas so anders wirken konnte, das ich doch eigentlich schon kannte. Im Nachhinein denke ich: Es wirkte anders, weil ich anders war. Weil ich mittlerweile in Australien angekommen und bereit war, mich auf die neuen Erfahrungen einzulassen und nicht mehr mit halbem Herzen in Thailand steckte.
Deshalb kommen sie nun, meine aller-allerliebsten Tipps für Fremantle,
die vor allem mit Schlendern und Essen zu tun haben. :-) Fremantle hat aber auch abseits von diesen Tipps wirklich viel zu bieten und ein tolles Flair – und bildet ein ziemlich starkes Kontrastprogramm zum gediegenen Perth.
Fremantle Tipp 1: Selfmade Breakfast im Garten des AirBnB
Erst einmal möchte ich unser Airbnb von Maria loben und empfehlen, auch wenn es in Freo sicher viele tolle Unterkünfte gibt. Denn Maria war super nett, unser Zimmer geräumig und das Bett ultra gemütlich. Nach drei Wochen auf unserer harten Matte im Camper war die Matratze so eine Wohltat, dass ich dafür kaum Worte finde.
Jedenfalls: Wir durften die Küche mit benutzen und haben uns jeden Morgen ein Frühstück zubereitet, das wir im kleinen Innenhof/Garten genossen. Die Zutaten dafür besorgten wir uns am Abend vorher in der Umgebung:
- Obst und Gemüse vom Markt
- Oliven, Käse, selbstgemachtes Müsli, Kokosmilch, frischen Kaffee und viele unverpackte Leckereien im Little Sister und Kakulas Sister.
Hier schenke ich dir einen Gutschein für deine erste Buchung bei AirBnB.
Fremantle Tipp 2: Spaziergang durchs Viertel, kreuz und quer
Fremantle besitzt den wichtigsten Hafen von ganz Westaustralien. Trotzdem ist die Stadt nicht groß. 7.600 Menschen leben hier auf 5,6 km². In einer Stunde ist man den Großteil der Straßen abgelaufen. Überall wirst du auf alte und prächtige Gebäude, schöne Alleen, viel Streetart, Cafés und Galerien stoßen. Ein beschauliches Städtchen, das vielmehr ein Viertel ist und mich an Ottensen in Hamburg erinnert hat. Vielleicht war Freo mir deshalb so sympatisch.
Bock auf mehr Kunst? Solltest du zu Ostern in Fremantle sein, schau unbedingt beim International Street Arts Festival vorbei. Alle, die uns davon erzählt haben, waren begeistert!
Fremantle Tipp 3: Mittagessen und Bummel über den Fremantle Market
Im Herzen von Fremantle findet täglich der Fremantle Market statt. Schon das Gebäude ist imposant: eine viktorianischen Markthalle aus dem 17. Jahrhundert. Im Innern wird´s nicht weniger spannend – und wuselig. Kunst und Kleidung ohne Ende – toll, um einzigartige Mitbringel für die Lieben Zuhause zu besorgen und lokale Künstler zu unterstützen.
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 9 bis 18 Uhr. Zur Website
Tipp: Du findest in der Markthalle auch den Old Shanghai Food Court. Weil wir asiatisches Essen vermisst haben, ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, genau hier Mittag zu essen. War sogar gar nicht schlecht. :-)
Fremantle Tipp 4: Käffchen am Cappuccino Strip und Bummel durch die Querstraßen
Ehrlich gesagt wirkte der „legendäre“ Cappuccino Strip auf mich nicht wirklich besonders – vielleicht war ich einfach etwas abgestumpft, vielleicht ist auch wirklich nichts dran: durchschnittliche Cafés mit Plastikstühlen reihen sich auf dem Platz aneinander. Doch wie so oft lohnt sich ein zweiter Blick. In den Seitenstraßen rund um den Fremantle Market findest du nämlich immer wieder kleine Botiquen, gemütliche Cafés und Klimbim-Läden. Zum Beispiel im „Bread in Common“.
Fremantle Tipp 5: Ab in den Park
Mit Levi´s Doughnuts vom Freemantle Market im Gepäck ging unser Spaziergang weiter und wir machten es uns im Park „Esplanade Reserve“ gemütlich, schauten Skater-Kids bei ihren Übungen zu und genossen die frische Luft.
Fremantle Tipp 6: Sonnenuntergang am Hafen
Auch wenn ich den Strand von Fremantle eher unscheinbar fand im Gegensatz zu den anderen, fantastischen australischen Stränden, muss ich sagen: Der Sonnenuntergang am Hafen hatte es in sich. Die Stimmung war toll. Familien, Paare, Jugendliche, alle saßen im Sand oder in der Strandbar und schmachteten diesen knallroten Feuerball an. Der Leuchtturm in der Ferne, der sich als schwarzer Schatte vom roten Horizont abhob, setzte dem Postkartenmotiv das i-Tüpfelchen auf.
Tipp: Vorher dem „Roundhouse“ einen Besuch abstatten. Das älteste erhaltene Gebäude in Westaustralien stammt aus der Kolonialzeit und wurde um 1830 errichtet.
Fremantle Tipp 7: Biertasting in der Brauerei
Nach diesem Herzklopf-Sonnenuntergang waren wir bereit. Bereit für Bierchen. Denn Fremantle ist bekannt für seine Brauereien. Und nach viel gutem Vino auf unserem Roadtrip freuten wir uns doch auf ein kühles Bierchen. Wir entschieden uns für´s Little Creatures und sahen überall um uns herum kleine Tabletts mit vielen verschiedenen Biersorten stehen. Wir fragten nach und bekamen prompt dasselbige. Biertasting war angesagt! Love it.
Leicht angedüselt, aber wunderbar glücklich ging es dann zurück in unser kuscheliges Bett im Airbnb. Am nächsten Tag wartete nämlich schon Bali auf uns, die letzte Etappe unserer großen Reise.
Weitere Tipps für Fremantle und Umgebung
- Tagesausflug nach Perth, z. B. in den Kings Park, der mir sehr gut gefallen hat.
- Tagesausflug auf die paradiesische Rottnest Island. Muss wunder-wunderschön sein. Haben wir zeitlich leider nicht mehr geschafft. Mehr Infos
- Dem Fremantle Prison einen Besuch abstatten.
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Hast du Fragen, Anregungen oder Tipps? Ich freue mich über jeden Kommentar und wünsche dir ganz viel Spaß an Australiens Westküste und vor allem in Fremantle.
Alles Liebe, Sina
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