Kein Müll, keine Transportmittel, keine Straßen, keine Bars oder Restaurants. Nur unberührte Natur, 12 nachhaltig gezimmerte Holzhütten, ein Forscher-Team und zwei Handvoll Touristen. Back to the roots. Auf Chumbe Island ist das noch möglich. Ein Sansibar-Geheimtipp (nicht nur) für Schnorchel-Fans!
Der Zauber von Chumbe Island, Sansibar
Man nehme eine kleine, (fast) unbewohnte Insel, auf der Forscher für den Erhalt der Natur sorgen und betrachte das Ergebnis: Korallenwelten wie bei „Findet Nemo“, tosende Wellen am unberührten Strand, ein struppiger Urwald im Inselinnern, Klippen aus schwarzem Geröll, in denen sich tagsüber die Riesenkrebse verstecken … Dazwischen 12 offene, durchgestylte und nachhaltig gebaute Bungalows mit Kompost-Toiletten, Pump-Duschen und Himmelbetten. Das ist Chumbe Island, ein Nachhaltigkeits-Projekt wie aus dem Bilderbuch – und ein echter Sansibar-Geheimtipp.
Tipps für einen Trip nach Chumbe Island auf einen Blick
- Chumbe Island Tagestrip planen: Da Chumbe Island eine knappe Stunde vor Zanzibar City (Stone Town), auf der Westseite Sansibars, liegt, bietet es sich an, einen Tagestrip mit dem Stone-Town-Aufenthalt zu verbinden.
- Chumbe Island Tour buchen: chumbeisland.com (Tagestrip: 2 Tage vorher, Übernachtung immer möglich)
- Kosten für eine Chumbe Island Tour: 90 Dollar für einen Tagestrip inkl. Verpflegung, Boot-Transport, schnorcheln und Dschungeltour; 280 $ pro Nacht pro Person inklusive Verpflegung & Boot-Transport (High Season)
- Was muss mit? Packliste für eine Tropen-Reise nach Sansibar
Chumbe Island Tour – Auszeit vom trubeligen Stone Town
Ich weiß nicht mehr genau, wann und wie ich von Chumbe Island hörte. Ich weiß nur noch, dass ich dort unbedingt hinmusste. Wir verbrachten die letzten Tage unsere zweiwöchigen Sansibar-Rundreise in Stone Town und kalkulierten mit ein, dass wir einen Tag davon auf Chumbe Island verbringen – auch wenn mir bei dem Preis von knapp 100 Euro für eine Tagestour ganz mulmig wurde.
Und es gab noch einen Haken: Maximal 14 Touristen durften sich gleichzeitig auf der Insel befinden. Heißt: Sind die Bungalows ausgebucht (200 DZ die Nacht), bekommen Tagestouristen keinen Platz im Boot. Erst zwei Tage vorher kann man bei der Organisation anrufen und fragen, ob noch ein Platz frei ist (Infos und buchen auf chumbeisland.com). Deshalb hieß es: bangen, bis zum Schluss. Ein Hotelangestellter übernahm dann liebenswürdigerweise für uns den Anruf und reservierte uns einen Platz im Boot. Jiiiipieh!
Aufbruch nach Chumbe Island heißt auf ins Abenteuer – mein Bericht
Morgens gegen 9 Uhr wurden wir von einem privaten Taxifahrer (Extra-Kosten von ca. 10 Dollar, am besten über das Hotel ordern) abgeholt und zum Resort „Mbweni Ruins“ gebracht, von wo aus das Boot Richtung Chumbe Island ablegte (10:30 Uhr).
Wunderschön: Der Ausblick vom Hotel an der Westküste Sansibars auf den Ozean
Da Ebbe war, warteten wir mit Schuhen aus dickem Reifengummi über den von Seeigeln, Korallen und Seegrasplantagen gepflasterten Boden bis zum Boot (gewöhnungsbedürftig!) – und fuhren los, ca. eine Stunde über das Meer hin zum Chumbe Island Coral Park.
Als wir ankamen, war immer noch Ebbe. Die Sonne brannte bestialisch auf unsere Köpfe. Hallo Mittag! Die Klippen waren komplett freigelegt, an den Felsen klebten tausende Muscheln. Die Insel wirkte auf mich irgendwie wild, ganz anders als die Natur, die ich von der Ostküste Sansibars her kannte.
Wir gingen zum großen, offenen Gemeinschaftshaus, nahmen dankbar den frischen Saft an und setzten uns auf die gemütlichen Sofas. Dann wurde von unserem Guide das Tagesprogramm vorgelesen – und die Hütten wurden zugeteilt. Obwohl wir nicht auf der Insel übernachteten, bekamen wir unseren eigenen Bungalow. Das erste Highlight!
Auf Erkundungstour im Eco-Hüttchen
Die einzelnen Bungalows standen so weit von einander entfernt, dass sich die Gäste nicht sehen oder hören können. Wie kleine Kinder hüpften wir durch die offene Holzhütte, probierten die Dusche aus, für die man vorher das Wasser pumpen musste, ließen oben im „Schlafbereich“ die riesige Wand herunter, wodurch die Sicht auf den Ozean freigegeben wurde.
Wir legten uns unter den weißen Baldachin auf das weiche Bett und wurden fast verrückt bei diesem wohl romantischsten Blick, den man sich nur vorstellen kann.
Aufgekratzt kletterten wir die Holzleiter runter. Zurück ins Erdgeschoss. Der seichte Wind wehte uns um die Ohren, während ich ein paar Yoga-Übungen auf der bereitgestellten Matte probierte und mein Freund auf dem Hängebett im offenen Bereich des Bungalows kurz wegdöste. Wenn ich mir einen Ort für den Honeymoon vorstelle, dann wohl diesen.
Chumble Island Tour: Essen inklusive – und was für eins
Im Anschluss gab es eins der leckersten Essen unserer ganzen Sansibar-Reise: Ein kleines Buffet mit Fischcurry, Gemüsecurry und Putencurry, Chapati und Reis, verschiedene Dips und Salat. Zum Nachtisch einen leckeren Nusskuchen, diverse Sorten Kaffee und (Gewürz-)Tee. Gegessen wurde in intimer Atmosphäre, zu zweit, mit direktem Blick auf den weiten Indischen Ozean.
Hello Fabius, ich bin´s, Arielle – Schnorcheln auf Chumbe Island
Dann ging´s auf Dschungeltour und Schnorcheln, quasi die zwei Herzen der Insel erkunden. Ich war schon oft schnorcheln – auf den Gili´s, auf Bali, in Thailand, aber sowas habe ich noch nicht gesehen! Alles war bunt. Um mich herum schwammen Fischschwärme im Gleichschritt, während sich unter mir größere, gepunktete oder gestreifte Exemplare zappelnd an den schimmernden Korallengärten bedienten: Eine Welt voller riesiger blauer Berge, die am Rand des Riffs tief hinab zum Meeresgrund reichten, roter und gelber Pflanzen, die auf den bunten Korallen wuchsen. WOW! Bis ich eine kleine Qualle sah und schleunigst ins Boot kletterte. Seit meinem Quallenbiss in Thailand hab ich Schiss.
Abschied vom Idyll
Bis zur letzten Sekunde, in der wir aufbrechen mussten, erkundete ich die Insel, probierte diese Hängematte und jenen Liegestuhl aus. Sog die Luft an verschiedenen Standpunkten ein, machte imaginäre Fotos mit meinem Herzen. Chumbe Island ist ein Ort, der ganz besonderen Art. Ein echter Sansibar Geheimtipp. Vielleicht nicht für jeden etwas, doch für Naturliebhaber und Romantiklovers ein Ort zum Dableiben. Das jedoch, kann man auf lange Sicht wohl nicht. Wer sich die Übernachtung leisten kann, sollte sich das Vergnügen, hier zu schlafen, aber nicht entgehen lassen. Die Rückfahrt war übrigens ziemlich abenteuerlich. Man sollte seefest sein.
Das Beste an Chumbe ist vielleicht am Ende, dass diese Insel immer ein Sansibar Geheimtipp bleiben, in dem Sinne, dass nie viele Leute gleichzeitig auf der Insel sein dürfen. Grüßt mir Chumbe Island und Sansibar. Hakuna Matata, eure Sina
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Hi Elisabeth, warum denkst du geht das über Weihnachten nicht? Ist alles ausgebucht? Mh, leider weiß ich nur von Mnemba Island, aber dort kann man nicht übernachten bzw. es gibt nur ein ultrateures Luxusresort. Ein Tagestrip lohnt auf jeden Fall. Aber sonst braucht man auch eigentlich gar keine Extra-Inseln, weil Sansibar selbst einfach unfassbar toll ist. :-) Ich wünsche euch auf jeden Fall super viel Spaß, lieber Gruß Sina
Hallo..da wir in den Weihnachtsferien auf Sansibar sind..denke ich nicht dass wir eine Chance bekommen die Trauminsel zu entdecken..kennst du noch eine Alternative ..also eine andere Insel wo man event. Auch übernachten kann?? Danke für deine Hilfe
Hi Melli, der Grund ist der Naturschutz – sie wollen vermeiden, dass die Insel von Hotels und Touristen „überrannt“ wird und ihre Natürlichkeit bewahren. Deshalb ist die Natur auf der Insel auch so einzigartig und die Korallenriffe sind komplett unbeschädigt. Knapp die Hälfte des Preises, den wir als Besucher zahlen, wird wieder in das Projekt gesteckt.
Lieber Gruß
Sina
lustig, dass es eine Regel gibt wie viele Touristen gleichzeitig vor Ort sei dürfen :)
macht nur die Planung etwas schwierig