Es ist Ende Februar 2017. Heute habe ich Herzschmerzen, denn wir müssen unser persönliches Laos-Paradies verlassen. Acht Tage haben wir hier auf Don Det verbracht, einer winzigen Mekong-Inseln im Süden von Laos. Geplant war dieser lange Aufenthalt nicht, doch die vielen Glücksmomente in diesem abgelegenen Teil des Landes haben uns zum Bleiben „gezwungen“. Meine Don Det Tipps für Backpacker und Hippies im Herzen verrate ich euch jetzt.
Tagebuchnotiz, Ende Februar.
Wir sind versackt und mittlerweile so entspannt wie seit Langem nicht mehr. Uhrzeiten und Pläne spielen keine Rolle, wir wachen auf, wenn wir ausgeschlafen sind, machen Yoga am Strand oder auch nicht, essen Frühstück in unserem Lieblingsrestaurant „The Garden of Nang“, und dann? Ich weiß es nicht, ehrlich nicht. Wenn mich jemand fragt, was ich die letzten Tage hier auf der Backpacker-Insel Don Det gemacht habe, kann ich nicht viel mehr antworten, außer dass wir uns Zeit gelassen haben, mit allem.
Trotzdem habe ich mich keine einzige Sekunde gelangweilt oder mich unruhig gefühlt. Im Gegenteil. Das einfache Leben hier gefällt mir so sehr, dass ich vieles davon in meinen Alltag integrieren werde.
Dabei mag ich normalerweise ein gewisses Maß an Komfort, freue mich über helle Bungalows, finde es gut, schnelles Wifi zu haben, um zu schreiben, … Hier hatte ich nichts davon, und kam komischerweise (oder auch nicht) genau dadurch zur Ruhe.
Wir schliefen in einfachen Tipis, teilten uns eine Toilette ohne Spülung und eine Open Air Dusche mit acht weiteren Leuten und genossen jede einzelne Sekunde in unserem kleinen Kosmos aus Natur, lieben Leuten, und Nichtstun.
Adé Don Det – mein Herz weint
Jetzt müssen wir weg, unser Visum läuft aus. Und vielleicht ist es gut, zu gehen, wenn es am schönsten ist. Und ja, ich freue mich auf die nächste Etappe. Doch heute habe ich Herzschmerzen – und irgendwie freue mich auch darüber.
Ich sitze hier an meinem Lieblingsplatz auf der Brücke, die Don Det mit seinem Nachbarn Don Khon verbindet, starre auf den blaugrünen Mekong vor mir mit seinen kleinen dicht bewachsenen Inseln, die wie Büsche auf der spiegelglatten Oberfläche treiben, am Horizont türmen sich zwei Berge auf, bunte Fischerboote treiben vorbei, ich höre Kinder im Wasser planschen, es riecht nach Feuchtigkeit, nach Dunst, nach Sommer, und Tropen, und Glück.
Ich blinzele die Tränen weg, so wie schon eine Stunde zuvor, als ich mich von unserer Lieblingsrestaurantbesitzerin Nang verabschiedet habe, und ich lächele, weil ich dankbar bin, erneut einen Herzensplatz in dieser wunderbaren Welt gefunden zu haben.
Und nun, wie versprochen meine Don Det Tipps:
6 ganz besondere Orte auf der Mekong-Insel in Laos
1. Don Det Tipps: Back to the roots – das einfache Leben im Last Resort
Übernachten in Tipis, tanzen im Sand, Kino unterm Sternenhimmel, Yoga am Strand, duschen mit Flusswasser, chillen in Hängematten … kurzum: eine entspannte Zeit mit entspannten Leuten haben, das ist das Besondere am Last Resort. Mehr Infos bei Tripadvisor
Das angebotene „Programm“ kann sich übrigens jederzeit ändern, denn es richtet sich danach, welche Leidenschaften und Fähigkeiten die Freiwilligen einbringen, die gerade hier arbeiten. Solltest du Lust haben, im Last Resort zu helfen, melde dich einfach bei John und Martin (z. B. auf Facebook: https://www.facebook.com/pg/lastresortdondet/).
Während der Regenzeit ist das Resort geschlossen.
Kosten:
- ca. 70.000 Kip pro Nacht im Tipi
- ca. 40.000 Kip für ein Bett im Dorm
- Yoga und Kino ca. 20.000 – 30.000 Kip
- Frühstücks-Deal: yummie Rührei mit frischem Koriander, Brot, Obstsalat und leckerem Käffchen für 30.000 Kip – sie haben auch weiteres Essen im Angebot.
- Vor kurzer Zeit haben Sie einen Pizzaofen gebaut, die Pizza ist sagenhaft. Diese wird jedoch nicht jeden Tag angeboten. Lasst euch überraschen. ;-)
Wie wir das Last Resort entdeckt haben, könnt ihr hier nachlesen: Zwei Monate Weltreise: 11 Highlights aus Thailand und Laos
2. Don Det Tipps: Spaziergang rund um die Insel
Don Det ist nicht all zu groß und kann in ein bis zwei Stunden gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad umrundet werden. Mal bessere, mal schlechtere Wege führen immer am Mekong entlang und geben dir einen Eindruck vom Leben auf Don Det – und von der traumhaften Natur. Sandbänke und Büsche ragen überall aus dem Wasser (deshalb heißt dieses Gebiet auch 4.000 Islands oder „Si Phan Don“), Rinder schleppen sich in der Hitze über die vertrockneten Reisfelder. Immer wieder trifft man auf einfache Bungalowhüttchen und Restaurants, die direkt am Fluss liegen und nicht durch Luxus, sondern Atmosphäre locken – gespeist wird nämlich meist auf dem Boden, wo man auf bunten Kissen lümmelt und wie paralysiert aufs Wasser starrt.
Die Sunrise-Seite ist dabei insgesamt ein wenig schöner als die Sunset-Seite – sie wirkt irgendwie aufgeräumter. Und trotzdem finden sich zwei unserer drei Lieblingsorte auf der Sunset-Seite von Don Det (Last Resort, Garden of Nang) … ;-)
3. Don Det Tipps: Sonnenuntergang auf der Brücke, die die Insel mit Don Khone verbindet
Meinen Lieblingsort auf der Brücke habe ich schon oben beschrieben – wenn dann noch die Sonne untergeht und alles rot-golden schimmert, kann man sich nur verlieben. Meiner Meinung nach. ;)
4. Don Det Tipps: Fahrradtour zum Wasserfall auf Don Khon
An einem Tag rafften wir uns dann doch mal auf und verließen Don Det für ein paar Stunden, um die Nachbarinsel Don Khon zu erkunden. Wir schwangen uns in der brütenden Hitze aufs Rad, radelten über unsere Lieblingsbrücke und mussten 35.000 Kip bezahlen. In dieser Gebühr war der Eintritt zum Wasserfall inklusive.
Der Wasserfall war trotz Trockenzeit wirklich wunderschön – ganz breit und weit, so anders als die Wasserfälle, die wir bislang gesehen hatten. Es gab auch einen kleinen Strand mit einer gemütlichen Strandbar und Hängematten ganz am Ende des Weges (ist ausgeschildert). Lohnt sich!
5. Don Det Tipps: Essen im Garden of Nang
Wenn ich an unsere unzähligen Mahlzeiten im Restaurant The Garden of Nang denke, denke ich an heaven on earth. Alle Getränke und Speisen werden von der wunderbaren Nang frisch und mit viel Liebe zubereitet. Das kann gerne mal länger dauern, ist aber jede Sekunde wert.
Es gibt leckeren, starken Kaffee, sooo gute Coconut-Coffee-Shakes, frisches grüne Curry mit Zutaten aus dem Garten, vegetarische Frühlingsrollen und viele, viele weitere tolle Gerichte. Wenn du das Last Resort besuchst oder eine Runde um die Insel drehst, solltest du Nang auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Ihr kleines Restaurant liegt etwas abgelegen im Süden von Don Det auf der Sundown-Seite. Die Preise starten bei ca. 15.000 Kip. Hier findest du ihr Lokal auf Tripadvisor.
6. Don Det Tipps: Sagenhafter Cocos-Cookie-Shake im Mama Leuha
Noch ein Tipp für unglaublich gutes Essen auf Don Det: das Mama Leuha auf der Sunset-Seite der Insel. Besonders die Cocos-Cookie-Shakes hatten es uns angetan, schmeckten ein bisschen wie Kokoskuchenteig. Mjam!! Auch der Kaffee ist sehr gut, und die Aussicht auf den Fluss unschlagbar! Hier bei Tripadvisor ansehen
Noch ein paar praktische Tipps für Don Det:
Wie komme ich nach Don Det?
Das geht ziemlich easy von Pakxe aus, einer Stadt im Süden von Laos. Einfach im Guesthouse ein Ticket buchen und ab geht´s. Wir fuhren mit dem Bus ca. 4 Stunden durch eine wenig aufregende Landschaft (vertrocknet und leider sehr vermüllt) und dann nochmal eine halbe mit dem Boot. Kosten: ca. 65.000 Kip
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Geld abheben auf Don Det (KEINE BANKAUTOMATEN!!)
Gibt es ATMs auf Don Det? NEIN! Wussten wir nicht, weil wir nichts vorher recherchiert hatten, und waren auf den ATM am Fähranleger (Festland) angewiesen, der nicht mehr als 400.000 Kip ausgespuckt hat. Für knapp 2 Wochen zu wenig! Lieber vorher ausreichend abheben, sonst müsst ihr wie wir den Auszahlungsservice vor Ort nutzen und Gebühren zahlen – keine Garantie, dass genug Bargeld vorhanden ist. ;)
Ihr seid noch auf der Suche nach der besten Kreditkarte?
Ich reise nun schon seit vielen Jahren mit der DKB-Kreditkarte und wurde niemals enttäuscht. Ihr könnt überall kostenlos Bargeld abheben. Leider werden Gebühren, die von der Regierung erhoben werden, seit dem 01.06.2016 nicht mehr erstattet.
Hier könnt ihr euer DKB-Konto eröffnen* und gleichzeitig Ferndurst sponsern, denn wir kriegen dafür eine Provision und danken euch sehr!
Gesundheit first: Unsere Auslandskrankenversicherung
Bei den meisten Urlauben reicht eine einfache Auslandsreisekrankenversicherung. Hier zahlt ihr ca. zehn Euro pro Jahr und bekommt Arzt- und Krankenhauskosten, die auf eurer Reise anfallen, erstattet.
Solltet ihr allerdings länger als 56 Tage reisen, braucht ihr eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung. Wir haben uns nach intensiver Recherche für die von der Hanse Merkur* entschieden, da diese das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Zum Einsatz gekommen ist sie jedoch Gott sei Dank nicht. Das Gute: Wir sind einen Monat früher nach Hause geflogen und haben das zuviel gezahlte Geld erstattet bekommen.
Unterkünfte auf Don Det
Irgendwie ist es nicht so unser Ding, irgendwo hinzukommen und nichts gebucht zu haben. Deshalb reservieren wir meist für die ersten Nächte eine Unterkunft und schauen dann vor Ort. Das war leider schwierig auf Don Det – es gibt viele, viele günstige Unterkünfte, doch die meisten von ihnen sind nicht auf Booking.com, Agoda oder AirBnB inseriert, und die wenigen, die es sind, sind nicht gut bewertet und/oder zu teuer.
Deshalb buchten wir uns in das vergleichsweise teure Baba Guesthouse* ein (ca. 35 Euro die Nacht pro Zimmer), das wahrscheinlich auch den besten Standard auf Don Det bietet (insgesamt ist dieser auf der Insel nämlich nicht sehr hoch). Wir können es also weiterempfehlen, wenn ihr gern Komfort und AC mögt. Letztlich fanden wir die Low-Budget-Bungalows aber netter.
Den ersten Tag auf der Insel nutzten wir für einen Spaziergang und fanden gleich unsere Tipis für 70.000 Kip pro Nacht (damals knapp 7 Euro). Ansonsten haben uns noch die Bungalows von Mama Leuha sehr gefallen. Ihr könnt auch per E-Mail reservieren.
Richtig packen für eine Laos-Reise – die Packliste
Im Süden von Laos ist es heiß, im Februar war es heißer als heiß. 37 Grad im Schatten, jeden Tag. Somit brauchten wir nicht viel an Klamotten. Wenn ihr im Januar oder Februar in den Norden von Laos reisen mögt, packt euch einen dickeren Pulli ein, es kann nachts an die 12 Grad kalt werden. Da es in den Unterkünften immer dickere Decken gibt, haben wir in der Nacht nie gefroren und waren manchmal ganz froh über die Abkühlung – tagsüber war es nämlich auch heiß.
→Mehr dazu: Ich habe euch eine Laos Packliste zusammengestellt, um nicht zu viel zu schleppen, aber auch nichts zu vergessen.
Beste Reisezeit für Don Det bzw. die 4.000 Islands in Laos
Kommen wir noch zum Wetter, wie gesagt: es war heiß Ende Februar, dafür wechselte die bräunliche Farbe des Mekong in ein schönes Blaugrün und man kann in den Fluten planschen. Bis Mai wird es immer heißer, dann beginnt die Regenzeit, die bis November andauern kann. Zu dieser Jahreszeit erstrahlt auch der Süden von Laos wunderbar grün, die Reisfelder sind nicht mehr vertrocknet und der Mekong wird bis zu 14 km breit und verschluckt die kleinsten Inselchen.
Viel Spaß in diesem kleinen Stück Paradies und mit meinen Don Det Tipps – ich freue mich immer von euch zu hören. Sina
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