Mein Herz geht auf, wenn ich an meine letzte Reise nach Finnland denke. Die Tage waren gefüllt, erfüllten mich. Mit so einfachen Dingen. Ein Urlaubsbericht über mein Highlight der Reise und über das, was ich vom Sommer in Finnland mitgenommen habe.
Wir passten in Finnland auf den 10-monatigen Neffen meines Freundes auf, während die Mama fleißig an ihrer Magisterarbeit schrieb und der Papa arbeiten musste. So halfen wir etwas aus und machten gleichzeitig Urlaub in diesem wundervollen Land.
Den größten Teil der Reise verbrachten wir in Helsinki, was schon irre schön war, aber für zwei Tage ging es raus in die Natur in ein Ferienhaus in Finnland direkt am See, mein Highlight des Urlaubs.
Ein Ferienhaus am See
Hey, lasst uns doch ein bisschen neidisch werden: Viele Finnen (und die Skandinavier, die gefühlt sowieso alles richtig machen) haben ein Ferienhaus am See. Mit Sauna. Einem Steg im Wasser. Und Blaubeeren vor der Tür – Ich meine einen unendlich weiten Teppich aus Blaubeeren. Wie gern hätte ich solch einen Rückzugsort hier Zuhause? Immer mehr merke ich, wie mich einfachste, pure, ungebändigte Natur fliegen lässt. Oder besser gesagt, eher erden, mit einem geschwollenen Herzen, bereit abzuheben. Finnland ist übersät mit Wäldern, ganze 86 % des Landes sind mit Bäumen bedeckt. Und da sich nicht viele Finnen das Land teilen müssen, gibt es Ferienhäuser, die fast ganz allein inmitten eines Waldes stehen.
Fernseher aus. Handy beiseite. Nicht mal Musik.
Was ich in dem Urlaub in Finnland liebte, war, dass er ganz viel draußen in der Natur stattfand. Ich habe nur das wahrgenommen, was vor mir lag. Keine Reizüberflutung. Keine Ablenkung. Umso mehr genoss ich es runterzukommen und einige wenige, dafür um so intensivere Eindrücke zu sammeln. Es war so still. Ich brauchte mich gar nicht anzustrengen, mich mal nur auf meinen Hörsinn zu konzentrieren. Nur das Wasser plätscherte, die Blätter raschelten. Als Stadtkind ist das ungewohnt und für mich einfach nur entspannend.
Zeit für…
…was immer du willst, Zeit für die liebsten Dinge – Weil im Alltag eben Alltagsgeschichten einem manchmal den letzen Nerv rauben, können die liebsten Dinge zu kurz kommen oder sie werden vom nächsten Alltagsmonster überschattet. In meinem Urlaub in Finnland an einem friedlichen See, häuften sich die vielleicht einfachsten, aber liebsten Momente: Ein Buch lesen, draußen, auf dem Steg am Wasser. Ein Spaziergang im Wald. Den ganzen Tag schlemmen. Gemütliches Kaminfeuer, Spieleabend, Beine hoch. Allein sein oder mit den Liebsten lachen. Kreativ sein, oder abschalten – Einfach das tun, wonach einem ist. „Ich mach mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt“ :)
Was der Sommer dir schenkt
Apropos schlemmen – Die Früchte des finnischen Sommers sind einfach nur himmlisch. Es gab Himbeeren, Blaubeeren, Walderdbeeren – Ich hätte mich reinknien können. Nach getaner „Arbeit“ schmecken die Beeren natürlich noch besser, als gekauft: wenn sich der Eimer langsam füllt und du weißt, gleich kannst du reingreifen. Auch wachsen viele Pilze in den Wäldern. Zum Sammeln paddelten wir im Holzboot auf eine kleine unbewohnte Nachbarsinsel. Wir waren gewappnet mit Gummistiefeln, denn in Finnland kann man giftigen Kreuzottern begegnen. Bevorzugt schlummern sie auf Felsen, die von der Sonne aufgewärmt wurden. Zum Glück fanden wir nur leckere Pfifferlinge.
Oh Finnland, ich teile deine Saunaliebe!
Wir hatten eine Sauna, die in einem eigenem Häuschen, direkt am Wasser stand. Mit einem Fenster, das den Blick auf die gold-gelben Baumwipfel um den See freigab. Nach jedem Saunagang hüpften wir vom Steg ins kalte Wasser, schauten uns den Sonnenuntergang an und dann ging es mit dem Wärme-tanken-und-den-Moment-in-sich-aufsaugen von vorne los.
Die kleinen Dinge
Von morgens bis abends stapeln sich Bilder in unseren Köpfen, die Medien um uns herum produzieren. Manchmal grenzt es für mich an Reizüberflutung. Dann wünsche ich mir, ganz weit weg zu sein und rauskatapultiert zu werden zu blauen Lagunen, atemberaubenden Schluchten oder unerreichbaren Berggipfeln (wie zum Beispiel Sina derzeit auf ihrer Traumreise nach Sansibar). Aber worum geht es eigentlich im Urlaub? Natürlich auch darum, Neues aufzusaugen, aber kaum macht sich ein neuer Ort unter den Füßen breit, egal wo er sein mag, schlüpfe ich aus meiner Haut, nehme die Welt viel intensiver und mit anderen Augen wahr. In Finnland, in der Natur, fiel es mir besonders leicht und während ich glückselig auf dem Steg saß, wurde mir eines klar: Muss ich wirklich erst auf den nächsten Urlaub warten, um so zu entspannen? Ich brauchte keine Naturspektakel, es waren die einfachsten Dinge, die mein Herz umarmten und vor allem: die offenen Augen für die Details. Das geht auch Zuhause! Warum sollten wir uns nicht im Alltag die Freiheit nehmen, mehr zu sehen, fühlen und erleben? Ich glaube, wir lassen uns nur zu sehr ablenken!
Also, dann klappe ich den Laptop mal zu…
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Danke liebe Steffi :) Wir waren an einer Seenplatte in der Nähe von Mikkeli. Wir mussten aber nichts mieten, sondern hatten das Glück, ein Sommerhaus von unseren Verwandten nutzen zu können! Viele Glück bei der Suche nach einem Ferienhaus, du wirst bestimmt fündig;)
Huhu :)
Soooo tolle Bilder
wo hast du denn das Haus gemietet und wo genau war es??
Ja, ich auch!! Vor allem kam beim Schreiben nochmal richtig Sehnsucht auf. In der Türkei lässt es sich aber bestimmt auch gut erholen, oder;)
LG Elisa
Ich möchte auch so ein Ferienhaus am See mit ganz viel Ruhe und Natur! Dein Bericht macht richtig Lust aufs Abschalten :)
Liebe Grüße aus der Türkei,
Julia