Reiseführer empfehlen viel, wenn es um Tipps für Kopenhagen geht. Erfahrt hier, welche Orte mich in der dänischen Hauptstadt wirklich begeistert haben.
Bevor wir zu meinen Lieblings-Plätzen in Kopenhagen gelangten, hatte ich den Eindruck, dass Kopenhagen eine Stadt ist wie jede andere, mit vielen Kirchen, vielen Sehenswürdigkeiten, tja, vielen Gebäuden eben. Doch die folgenden i-Tüpfelchen, meine persönlichen Top Tipps für Kopenhagen, verleihen der Hauptstadt Dänemarks einen einzigartigen, persönlichen Charme!
Da wir nur ein verlängertes Wochenende in der dänischen Hauptstadt verbrachten, habe ich natürlich nicht alle Gegenden erkundet, wohl aber die berühmtesten Sehenswürdigkeiten und beliebtesten Viertel der Stadt – und das ist meine Auslese:
Tipp 1: Ab ins kunterbunte, alternative Viertel Pisserenden (und seine Umgebung)
Pisserenden ist ein lustiger und vielleicht auch abschreckender Name für einen Stadtteil – das dachten wir uns gleich am Anfang. Doch war das Viertel mit dem eigenartigen Namen früher einmal das Schmuddelviertel, das “Pissoir” der Stadt, hat es sich heute zum echten Geheimtipp für Studenten gemausert und ist bekannt für seine Schwulenszene, seine bunten Häuschen und seine entspannte Atmosphäre. Wer sich in kleinen Gassen wohlfühlt, die viel Raum zum Stöbern und Flanieren bieten, ist hier gut aufgehoben.
Überall gibt es kleine Botiquen, Cafés und Bistros, in denen sich die alternative Szene stapelt und das Leben genießt. Eine Querstraße weiter schließt sich das mittelalterliche Kopenhagen nahtlos an den kleinen Bezirk: Geht man die Sankt Peders Streade entlang, gesellen sich alte Häuser, Mauern und Kirchen (wie die deutsche St. Petri Kirche) zu den bunten, schmalen Häuschen. Inspirierend und einfach schön – mein Tipp für Kopenhagen!
Was gibt´s noch in der Nähe?
In nächster Umgebung findet ihr den berühmten Freizeitpark Tivoli (nicht angeschaut), den Rathausplatz, die prächtige Universität, den Runden Turm (Ausblick!) und etwas weiter entfernt das Viertel Snarens Kvarter mit hübschen Gässchen, kleinen Cafés und dem “Gammel Strand” (in Wirklichkeit eigentlich kein Strand aber hier kann man mit vielen, vielen anderen am Wasser sitzen und eine Bootstour durch Hafen und Kanäle starten) – und generell das Zentrum der Stadt mit tausenden (!) Geschäften (Strøget: eine der längsten Einkaufsstraße Europas). Ein Muss für alle Shopping-Hungrigen und ein altbekannter Tipp für Kopenhagen.
Orientierung im Viertel:
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Tipp 2: Amsterdam-Feeling am Christianshavn Kanal
Der Stadtteil Christianshavn ist durch eine riesige Wasserstraße, den “Kopenhavns Havn”, vom Zentrum getrennt. Angekommen im kleinen Viertel, südöstlich der City, umgibt einen sofort das vielfach angepriesene holländische Flair; nicht umsonst wird der Stadtteil auch Klein-Amsterdam genannt. Der Christianshavn Kanal mit seinen Zweigkanälchen zieht sich wie eine Hauptschlagader durch den gesamten Bezirk: Überall sitzen die Leute am Wasser, trinken Bier, Sekt oder Kaffee, genießen die Aussicht auf die schönen bunten Häuser, die sich eng aneinanderschmiegen, das Wasser und die vielen, vielen (Haus-) Boote. Hier lässt es sich herrlich entspannen und den Abend beginnen.
Aber Vorsicht: Die Restaurants sind unfassbar teuer. Mein Tipp für den Stadtteil Christianshavn in Kopenhagen ist daher: Holt euch eine superfrische und superleckere Pizza und eine Flasche Wein bei Tinos Pizzeria in der Sant Anne Gade 9 für insgesamt 120 Kronen (ca. 16 Euro) – günstiger geht´s nicht, außer ihr bringt euch selbst Picknick mit.
Generell hat Kopenhagen für Wasserliebhaber viel zu bieten. Große und kleine Kanäle durchbrechen die Stadt immer wieder an allen Ecken und Enden:
Orientierung – wo liegt das Viertel Christianshavn in Kopenhagen?
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Tipp 3: Alltag vergessen in Christiania (Viertel Christianshavn)
Mitten in Christianshavn liegt die Freistadt Christiania, eine alternative Wohnsiedlung in Kopenhagen und noch dazu ein rechtsfreier Raum. Hier leben über 800 Aussteiger (wie viele genau, weiß niemand) auf einem ehemaligen Kasernengelände und haben sich ihre ganz eigene Welt zurechtgezimmert:
Begrüßt wurden wir durch eine riesige Graffitiwand und ein paar Musiker am Straßenrand, die in schiefen Tönen Lieder trällerten. Als wir eintraten, erinnerte mich das Ganze sofort an die Fusion: Alles bunt, urig, alt und irgendwie frohlockend. Hier kann man endlos lang umherschlendern, die vielen Self-made-Behausungen und künstlerischen Ergüsse bestaunen, in eine der vielen Bars einkehren oder einfach nur auf der Wiese “chillen”. Hier ist es anders, wirklich, und gleichzeitig total bezaubernd.
Trotzdem kann es ab und an auch etwas befremdlich werden, wenn doch viele sehr angetrunkene Menschen den ganzen Tag einen drauf machen. Ich, z. B., würde das “Woodstock”, eine kleine Bar mitten in Christiania, nicht mehr betreten. Hier hatte ich doch die eine oder andere gruselige Begegnung. Zu dem Thema habe ich einen Artikel auf Spiegel Online gefunden, der diese andere Seite von Christiania beschreibt. Dagegen findet ihr auf tripwolf einen sehr positiven, lust-auf-mehr-machenden Bericht.
Und letztlich ist es wohl so: Beide Autoren haben Recht, Christiania ist wortwörtlich atemberaubend und gleichzeitig auch irgendwie angsteinflößend. Wichtig ist – und das steht groß und breit an jeder erdenklichen Ecke – don´t run (it causes panic) and don´t take photos. Also: Immer schön locker bleiben, die wilde (natürliche) Umgebung genießen und unbedingt mal vorbeischnuppern; und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Tipp 4: Let´s go to the beach – der Amager Strandpark
Vom Amager Strandpark haben wir viel gehört und einiges gelesen: Sehr touristisch soll er sein, künstlich angehäuft, sehr überfüllt, aber in nur 8 Minuten vom Zentrum aus mit der Metro zu erreichen. Letzteres stimmt: Die Anbindung ist klasse, wie überall in Kopenhagen. Touristisch fanden wir es dort jedoch ganz und gar nicht. Vielleicht lag es an der Jahreszeit (Ostern, Ende April), doch da es um die 20 Grad warm war, würde man doch Menschen in Scharen erwarten?
Jedenfalls findet ihr hier alles, was das See-Herz begehrt: Beiger, etwas grobkörniger Sandstrand, wunderschöne Dünen, ein tiefblauer Oresund. Öffentliche Toiletten und einen kleinen Kiosk gab es auch. Also: Auf jeden Fall einen Abstecher wert und ein toller Tipp für euren Kopenhagen-Trip. Wir machten es uns für zwei Stündchen hinter einer windgeschützten Düne bequem, tranken ein kühles, günstiges Bier (das wir an einem Kiosk in der City gekauft hatten), aßen ein Eis und versuchten, kleine Steinchen in eine Mülltonne zu werfen. Hach.
Tipp 5: Kopenhagens Meerjungfrau mal anders: Kastell und Hafenspaziergang
Gleich am ersten Morgen berieten wir uns über die beste Route für den kommenden Tag. Die kleine Meerjungfrau dürfe nicht fehlen, so viel stand fest – auch wenn wir wussten, dass der ganze Hype um die kleine Statue sicherlich übertrieben ist (hier karren sie die Touristen in riesigen Bussen an!!). Und trotzdem zog es uns dorthin – allerdings auf etwas andere Weise:
Wir gingen zu Fuß vom Schloss Rosenborg Richtung Norden, quer durch kleine Gassen, hin zum “Kastell”, einer Festung mit Burggraben, das uns erstaunlicherweise nirgends wirklich als Tipp für Kopenhagen empfohlen wurde. Umso überraschter waren wir, zunächst einen riesigen, sehr urigen und wilden Park vorzufinden, in dem wir über eine kleine Anhöhe aus, einen ersten Blick auf einen Burggraben und eine Mühle erhaschen konnten. Nun war unser Eifer geweckt und wir erkundeten, das, was früher einmal vor schwedische Angriffe schützten sollte.
Der Blick von den grünen Wällen auf Hafen, City und Kirchen ist wirklich fantastisch. Ein Hoch auf die Frühlingszeit: Die wunderschönen Kirschbäume blühten überall und wir ließen es uns nicht nehmen, auf einer Wiese, unter rosa Bäumen, eine gemütliche Pause zu machen.
So schlenderten wir Ewigkeiten über die Hügel, hielten hier und da an, um Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen und gelangten wirklich auch irgendwann zur kleinen Meerjungfrau. Wir versuchten, uns einen Blick auf die ca. 1,20 Meter große Statue zu erkämpfen, dachten uns dann “Aha, das ist also diese berühmte Figur” und zogen schnell weiter, am Wasser entlang, Richtung Schloss Amalienborg und Nyhavn, dem berühmten, kleinen Hafen mit zahllosen, überfüllten Restaurants.
Orientierung – wo liegt das Kartell in Kopenhagen?
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Habt ihr auch tolle Tipps für Kopenhagen? Dann her damit! Wir freuen uns über jeden Hinweis. Liebe Grüße, Eure Sina
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