Pyin Oo Lwin Reisebericht: Sehenswürdigkeiten, Insidertipps und Highlights (Myanmar)

Von einer Fahrradtour zum Botanischen Garten, einem (unfreiwilligen) Trekking zum wunderschönen Anisakan Wasserfall, Teestuben, tollen Cafés, nachhaltigen Gedanken – und einem “Kälteschock”. Mein Reisebericht mit allen Highlights, Backpacker Insidertipps und den für mich schönsten Sehenswürdigkeiten von Pyin Oo Lwin.

Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeiten - der Anisakan Wasserfall war eins meiner Highilghts der Mayanmar Backpacking Reise

Pyin Oo Lwin: meine Tipps auf einen Blick

  • Anreise: Wir sind mit dem Nachtbus von Mawlamyaing bis Mandalay gefahren und direkt weiter mit einem “shared Taxi” nach Pyin Oo Lwin. Dauer: ca. 13 Stunden insgesamt. Fazit: erstaunlich entspannt! Bericht und alle Tipps dazu ganz unten.
  • Wetter in Pyin Oo Lwin: Wir besuchten die Kleinstadt Anfang Februar – und es war kalt. Zumindest dann, wenn die Sonne nicht (mehr) schien. Dickere Klamotten (Pulli, Hoodie-Jacke, Tuch, Socken, feste Schuhe, Jeans/Jogger) sollte man definitiv dabeihaben, wenn man Richtung Norden Myanmars reist. Außerdem werden zu dieser Zeit die Felder in Myanmar und auch in Nord-Thailand verbrannt. Die Luftqualität kann sehr schlecht sein. Ich würde deshalb empfehlen, die Monate Februar bis April zu meiden. Eine bessere Reisezeit ist von November (Ende Regenzeit) bis Mitte Januar.
  • Wie lange bleiben? Um die Sehenswürdigkeiten zu erkunden und genug Zeit zum Schlendern und Kaffeetrinken zu haben, würde ich insgesamt zwei volle Tage empfehlen.
  • Geld abheben: In Pyin Oo Lwin gibt es einige Geldautomaten (ATMs). Wir reisen seit zehn Jahren mit der kostenlosen DKB-Visa-Kreditkarte* und wurden nie enttäuscht. Wichtig ist nur, dass du Neu- oder Aktivkunde bist, damit Abheben und Bezahlen kostenlos ist. Mehr dazu hier.)
  • Unterkunft: Golden Gate Resort*. Ab 21 Euro pro Nacht für das Bungalow inkl. Frühstück. Schöner Garten, tolle Atmosphäre, superliebe Mitarbeiter. Wir haben einen der großen Stein-Bungalows gebucht, die kleinen, günstigen aus Holz sind aber auch sehr süß und wahrscheinlich nicht so fußkalt. Würde beim nächsten Mal also die günstige Variante wählen.
  • Schönste Ausflüge und Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeiten: Mit dem Rad zum botanischen Garten. Per Tuk-Tuk und Wanderung zum türkisgrünen Anisakan Wasserfall. Kolonialbauten rund um Pyin Oo Lwin.
  • Lecker vegetarisch Essen: Nusskuchen und Käffchen im fancy May Myo. Roti z. B. am Stand schräg gegenüber vom May Myo (ab Nachmittag) oder auf den Märkten im Zentrum. Homemade Joghurt und guter Kaffee im December Food, Milk & Bakery. Indisch Essen im Taj (liegt auf dem Rückweg vom Botanischen Garten). Teechen und Naan in den Teestuben in der Straße nahe dem Golden Gate Resort – besonders Abends toll, um sich aufzuwärmen. Hier versammeln sich dann alle und genießen gemeinsam ihren Feierabend.
  • Orientierung: App maps.me herunterladen, Tipps markieren und die Offline-Karten vor Ort nutzen.
  • Weiterreise: Mit dem Zug über das Gokteik Viadukt bis Kyaukme (Richtung Hsipaw).

Pyin Oo Lwin auf der Myanmar Backpacking Route

Reisebericht: Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeiten, Highlights und Insidertipps

Pyin Oo Lwin (oder auch Pyin U Lwin) war der vierte Ort, den wir auf unserer dreiwöchigen Myanmar Backpacking Route besuchten. Drei Nächte verbrachten wir in der ehemaligen britischen Sommerresidenz und verliebten uns ein klein wenig in die Kleinstadt, die auf auf 1.070 Metern Höhe liegt. Auf den zweiten Blick.

1. Ankommen. Hallo Pyin Oo Lwin, hallo Eiszeit – und Staub!

Pyin U Lwin sollte eine ruhige Kolonialstadt sein, in der man mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren könne. Im Umland gäbe es viele Plantagen und Wasserfälle – das milde Klima in den Bergen sei ganz besonders reizvoll. Pyin Oo Lwins Sehenswürdigkeiten konnten sich sehen lassen.

Das hatte ich vorab im Reiseführer gelesen und freute mich sehr auf das Örtchen im nördlichen Teil Myanmars. Nach über eine Woche Hitze und Smog durch die verbrannten Felder waren mir Bergluft und die angekündigten Temperaturen um die 25 Grad sehr sympathisch.

Dann kamen wir an. Es war acht oder neun Uhr morgens, mein Atem hing in Wölkchen in der Luft. Wir saßen im Taxi, die Müdigkeit der Nachtfahrt in den Knochen. Ich blickte aus dem Fenster. Was ich sah, war vor allem eins: Staub.

Zentimeterdick auf Dächern und Pflanzen, so dick, dass die Blätter vom Gewicht ihre Köpfe hängen ließen. Er umgab alles, waberte als graugelber Dunst durch die Luft. Die mystischen Berge nur als Schemen erkennbar, obwohl sie ganz in der Nähe lagen.

Tatsächlich glich die Fahrt von Mandalay nach Pyin Oo Lwin einer einzigen großen Baustelle. Immer wieder hielt ich mir ein Tuch vor Mund und Nase, weil der Sand durch die geöffneten Fenster wehte. Und im Grunde hing die Welt unter dieser Glocke, seitdem wir in Bangkok angekommen waren. (Mehr zum Thema Rauchsaison bei NestingNomads)

Als wir unsere Unterkunft, das Golden Gate Resort*, erreichten, waren meine Zehen bereits Eisklumpen. Selbst die burmesischen Mitarbeiter hatten Daunenjacken an und Pudelmützen auf. Und ganz allmählich dämmerte mir, dass “kalt” in der Nacht wirklich kalt bedeutet.

Ich zog mir alle warmen Klamotten übereinander, die ich dabei hatte – was nicht viele waren, da ich nur mit Handgepäck reise. Dann setzte ich mich an einen Tisch, das Gesicht in den schmalen Streifen Sonne gereckt, der sich durch den wilden Tropengarten kämpfte und atmete tief durch. Die Luft war klar. Ich taute auf.

Langsam.

Magische und kalte Morgende in Pyin u Lwin in Myanmar

Als wir nach einem Frühstück in unser Bungalow einchecken durften, legte ich mich ins Bett und stapelte alle drei Decken übereinander. Ich schaute durch die riesigen Fenster, die den Blick auf Palmen und Farne freigaben. Mein Herz hüpfte.

Von da an hatte mich Pyin Oo Lwin.

Jeden Morgen setzte ich mich mit einer Kanne Kaffee und einer flauschigen Decke auf die Terrasse, atmete die frische Luft ein, sah die Sonne aufgehen und den Atemwölkchen hinterher. Vögel kreischten, in der Küche klirrte Geschirr und der Geruch nach Toast wehte mir entgegen.

Genau diese Stunden gehören zu meinen schönsten Myanmar-Erinnerungen.

Einen Tag brauchte ich, um mich an das Klima einigermaßen zu gewöhnen. Ich trug meine Klamotten nach dem Zwiebelprinzip und fühlte mich an den deutschen Festivalsommer erinnert: Am Tag kurz vor Sonnenbrand, in der Nacht bibbernd im klammen Zelt. So ähnlich ist das Wetter im Norden von Myanmar.

Wetter Pyin Oo Lwin: In der kalten Jahreszeit, also November bis Februar, wird es wirklich kalt. Hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Feste Schuhe, Socken, ein dicker Hoodie-Pulli, eine Jacke und ein Tuch sind definitiv Gold wert, wenn die Temperatur nachts auf 5 Grad runtergehen kann. Am Tag wird es frühlingshaft warm, manchmal sogar heiß (22-38 Grad). Die Unterschiede von Tag zu Nacht sind nicht zu unterschätzen, besonders wenn man aus dem Hitze-Süden kommt. →Mehr zum Klima und Wetter in Pyin Oo Lwin.

2. Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeit: Auf zum Anisakan Wasserfall (Dat Taw Gyaint)

Spätestens gegen Mittag wurde es warm, an einem Tag sogar heiß. Genau dann, als wir zum Anisakan Wasserfall gewandert sind. Nach einer Stunde Berg runter, und dann wieder eine Stunde bergauf in der prallen Mittagssonne. Der Schweiß lief in Strömen. Tipp: Morgens kommen.^^

Der Anisakan Wasserfall liegt knapp 13 Kilometer außerhalb der Stadt, umgeben von dichtem Wald. Von weit oben stürzen sich die Wassermassen Richtung Boden, sammeln sich in türkisen Becken und plätschern als Fluss durch den üppigen Dschungel. Ich kann nicht viel mehr sagen als: atemberaubend!

Obwohl der Wasserfall eins der Highlights und top Sehenswürdigkeiten von Pyin Oo Lwin ist, verirrten sich an diesem Tag nur wenige Menschen hierher. Und so saß ich eine Stunde lang am Ufer, die Zehen im eiskalten Wasser und genoss die Ruhe und Natur um mich herum.

Hinkommen: Tuk-Tuk für ca. 10.000 Kyat nehmen. Unten am Wasserfall zahlt man keinen Eintritt. Man kann unten auch einen Roller buchen, der einen bergauf bringt.

Verpflegung: Es gibt ein kleines Restaurant, in dem man Essen und Getränke kaufen kann. Auf dem Weg verkaufte eine Frau Bananen. Ausreichend Wasser mitnehmen!

Dat Taw Giant Waterfall bei Pyin u Lwin - Highlight Myanmar Backpacking Route

Ein paar Worte zu den Guides am Anisakan Wasserfall:

Als wir oben am Parkplatz los marschierten, wurden wir direkt von drei Frauen eingerahmt, die ruhig neben uns her gingen und erst nach einer gewissen Zeit sagten, dass sie unsere Guides wären. Ich zuckte mit den Schultern und dachte, dass das schon seine Richtigkeit haben würde.

Sie zeigten uns eine Abkürzung, erklärten, dass man auf diesem Weg nur dreißig Minuten statt 60 brauchen würde. Außerdem wollten sie uns Aussichtspunkte zeigen, die man auf der anderen Strecke nicht sehen könnte.

Nach ein paar Metern, die wir durch den Wald bergab rutschten, bat ich sie, umzukehren. Ich hatte Angst und wollte lieber den anderen Pfad gehen. Sie begleiteten uns trotzdem, waren unglaublich lieb und fürsorglich.

(Ich hatte blöderweise nur Sandalen an, weil ich nicht wusste, dass der Wasserfall weit unten liegt und wir etwas wandern müssen. Tipp: feste Schuhe tragen!)

Die “normale” Strecke entpuppte sich als breite Schotterstraße, die direkt zum Wasserfall führte. Sie war weder gefährlich, noch undurchsichtig. Wenn ihr also die breite Straße nehmen wollt, nicht den Waldweg, und somit keinen Guide braucht, lehnt am besten gleich zu Beginn dankend ab – und wenn sie trotzdem mitkommen, seht es vielleicht einfach als nette Begleitung, und euer Geld als Unterstützung für die Frauen.

Kosten: Man zahlt soviel, wie es einem wert war.

3. Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeiten: Mit dem Fahrrad zum Botanischen Garten

An einem Vormittag schwangen wir uns auf die Räder, die von unserer Unterkunft kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, und fuhren drauflos. Unser Ziel: der Botanische Garten.

Schon nach wenigen Metern begegneten uns kaum noch Autos oder Roller, wir fuhren durch von hohen Bäumen gesäumte Alleen, vorbei an blühenden Gärten, prächtigen Kolonialhäusern, vereinzelten Cafés. Irgendwann tauchte ein großer See auf und schon waren wir da: National Kandawgyi Gardens.

Wir zahlten 5 Dollar Eintritt, schlossen die Räder an und spazierten über drei Stunden durch den Botanischen Garten, den ich mir komplett anders vorgestellt hatte und der mich deshalb umso mehr überraschte:

Gleich zu Beginn üppige Beete mit Gemüse, dann der obligatorische “gemachte” Bereich mit gestutzten Hecken, Blumen in Reih und Glied, Deko-Rahmen für Fotos.

Doch dann: Wälder. Erst Teak-Bäume, dann Bambus-Riesen, luftige Pinien, bis irgendwann der “Natural Forest” mit seinem dichten Kronen- und Wurzelwerk alles überwucherte.

Der Botanische Garten in Pyin U Lwin - ein Highlight unserer Myanmar Backpacking Route

Waldbaden in Myanmar – Nachhaltigkeit in Myanmar

Vielleicht klingt das unspektakulär? War es auch. Und irgendwie auch nicht.

Die Luft war klar und lauwarm, es roch nach Frühling und fühlte sich auch so an. Nirgendwo lag Müll, kein Smog oder Staub wirbelte durch die Luft, keine Motoren ratterten in unseren Ohren – und ich stellte mit Erschrecken fest, dass ich mit einigen wenigen Ausnahmen (z. B. am Wasserfall) zum ersten Mal auf unserer Myanmar Backpacking Route wirklich tief und genüsslich durchatmen konnte.

Und da kommen wir zu einem Thema, das mich seit langer Zeit, aber in Myanmar wirklich sehr beschäftigt hat: die Umweltverschmutzung. Zu der Jahreszeit, in der wir das Land besuchten, also Februar, wurden die Felder brandgerodet (auch in Thailand – mehr dazu hier). Schon allein das lässt Rauch durch die Luft wabern, der sich niemals richtig zu legen scheint.

Hinzu kommen die vielen Baustellen am Straßenrand, die Bagger, die die Berge abtragen und dadurch die Umgebung in einen Sandsturm hüllen, die (Zement-)Fabriken, die durch ihre riesigen Schornsteine dunkle Wolken in die Atmosphäre pusten, der Verkehr, die Flugzeuge, die natürlich auch ich nutze, um in diesen Teil der Welt zu kommen.

Auf meinen drei Wochen durch den Norden Thailands und Myanmar habe ich selten klare Luft geatmet. Der dunkle Smog-Streifen war stets sichtbar, vor allem in Mae Sot, Hpa-an und Mawlamyaing, und grenzte sich von der übrigen Luft ab, als hätte man den Himmel zweifarbig getuscht. In die Ferne konnte man kaum schauen, der graue Nebel umhüllte alles.

Gleichzeitig profitieren die Menschen, die hier leben, von den neu gebauten Steinhäusern, den guten Straßen. Und sie profitieren auch von uns Touristen. Aber nicht immer.

Dabei geht es um kleine Entscheidungen. Um jeden (Inlands-)Flug, den wir vermeiden. Jeden Kauf in kleinen Läden, mit dem wir die lokale Bevölkerung unterstützen. Jeden Plastikstrohhalm, den wir sparen, jede Wasserflasche, die wir noch einmal nutzen. All das sind Schritte, die wichtig sind.

Und in Myanmar werden viele wichtige Schritte gegangen.

Einer davon ist eben dieser botanische Garten. 240 Hektar geschützte Welt mit dem Ziel, zu verdeutlichen, wie wertvoll Bäume, der Wald und die natürliche Umgebung sind. Wie wichtig es ist, dieses zu erhalten. Er dient der Aufklärung. Überall stehen Mülleimer und “do not litter”-Schilder, es wird über Umweltschutz aufgeklärt, über Eco-Tourismus und darüber, wie schädigend das Verbrennen der Natur ist.

Dies ist nur ein Projekt in Myanmar, das besondere Beachtung verdient. Einige weitere, auf die ich während meiner Reise gestoßen bin, verrate ich in weiteren Myanmar-Artikeln (und freue mich so, so sehr über alle weiteren Tipp unten in den Kommentaren).

4. Tolle Cafés in Pyin Oo Lwin

Überall in Pyin Oo Lwin locken Bio-Farmen, lokale Cafés (“December Café”), Teestuben und auch das einzige hipsterige Café, das ich auf meiner Myanmar Backpacking Route gesehen habe: das May Myo in der Nähe des Bahnhofs.

Auch wenn ich am liebsten in die Teeläden in der Nähe des Golden Gate Resorts gegangen bin, habe ich dieses Café geliebt! Die Mitarbeiter waren unglaublich reizend, der Nusskuchen ohne Zucker mehr als fantastisch und der Kaffee erst … Da war die fancy Einrichtung total nebensächlich. Preise: 1.000 Kyat für Americano, 1.500 für den Kuchen.

Apropos Teestuben: Gerade abends, wenn die Sonne längst verschwunden ist und sich die Kälte ausbreitet, sitzen hier alle beisammen, trinken Tee ohne Ende, bestellen Chapati für 700 Kyat dazu, quatschen mit Freunden oder paffen still vor sich hin. Jugendliche spielen auf ihren Smartphones, andere schauen TV. Familien kommen zum Abendessen. Feierabend-Zelebration.

Café Tipp in Pyin U Lwin in Myanmar

5. Weitere Pyin Oo Lwin Sehenswürdigkeiten – was sonst so machen?

Einfach schlendern. Beschaulich, so wie ich mir die Stadt durch die Beschreibungen im Reiseführer vorgestellt hatte, ist das Zentrum von Pyin Oo Lwin zwar nicht, und trotzdem (oder deshalb) habe ich mich hier sehr, sehr wohl gefühlt. Nieder mit den Erwartungen! :-)

Die vielen Imbisse, verzweigten Straßen, die Märkte, Kolonialhäuser hier und da, Hindu-Tempel, es gibt überall etwas zu entdecken – und eben auch ruhige Plätzchen, um Eindrücke sacken zu lassen.

Außerhalb des Zentrums wird es dann wirklich beschaulich und man kann zwischen Alleen, Seen und Wäldern ganz in Ruhe Fahrrad fahren. Hach!

Markt in Pyin Oo Lwin in Myanmar

Was wir sonst so gemacht haben:

  • Massage: Direkt neben dem May Myo. Eine Stunde Massage für ca. 6.000 Kyat. Die meisten Massagestudios, die wir besucht haben, waren allerdings anders als die, die wir z. B. aus Thailand oder Bali kennen. Rudimentär eingerichtet, Matratzen auf dem Boden, der Fernseher läuft und die Masseure gucken TV, während sie die schmerzhafte und gleichzeitig befreiende Druckpunktmassage ausführen. Ein anderer Massagesalon, den ich recherchiert, aber selbst nicht besucht habe: Sabai Sabai.
  • Sundowner in der Rooftopbar: Die Region um Pyin Oo Lwin (genau wie die rund um den Inle-See) ist bekannt für ihren Wein. Das wollten wir testen, zum Sonnenuntergang, in einer Rooftopbar. Juhu! Fazit: Der Wein war ekelhaft. :-) Vielleicht war er drüber, vielleicht schmeckt hier so der Wein. Ich weiß es nicht. Fortan hielten wir uns jedenfalls wieder an Bier. Der Ausblick von der Bar war trotzdem nett, das Essen gut, das Lokal selbst überhaupt nicht besucht, null luxuriös, sogar etwas dreckig. Kein Highlight, aber irgendwie schön. Sympathisch. Location: Sky Bar at Hotel Shwe Nann Htike.
  • Bio-Farmen rund um Pyin Oo Lwin: Im Anschluss an unsere Wanderung zum Anisakan Wasserfall ließen wir uns zur “December Garden Farm” bringen, eine Bio-Farm, die elf Kilometer außerhalb von Pyin U Lwin liegt – in entgegengesetzter Richtung zum Anisakan Wasserfall. Deshalb kostete die Tuk-Tuk-Fahrt schon 15.000 Kyat. Das Restaurant war nett gelegen. Auf der Farm gab es allerdings nicht viel zu sehen, Gemüse wurde meines Erachtens nicht angebaut. Das Essen war gut, wenn auch nicht besser als in Pyin Oo Lwin selbst. Im Nachhinein hätte ich also einfach in der Stadt gegessen – und eine der anderen Farmen mit dem Fahrrad besichtigt, die dichter an der Stadt liegen.

Praktische Backpacking-Tipps für Pyin Oo Lwin

Die Anreise: Von Mawlamyaing über Mandalay nach Pyin Oo Lwin

Nach einer Woche in Thailand und Myanmar kam sie. Die erste Fahrt, die wirklich lang dauern sollte – und vor der ich wohl am meisten “Schiss” hatte: mit dem Nachtbus von Mawlamyaing nach Mandalay und direkt weiter mit dem Taxi nach Pyin U Lwin. Gesamtdauer: mindestens 13 Stunden, eher länger.

Im Vorfeld habe ich viel über diese Fahrten gelesen, im Reiseführer, auf Blogs, und “wusste” dadurch, dass die Fahrten in Myanmar sehr anstrengend sein können. Da ich nicht fliegen, sondern alle Orte auf dem Landweg bereisen wollte, dachte ich: Das kann ja nur kräftezehrend werden. Und diese negativen Gedanken machten mich nervös. Unnötigerweise.

So gern ich auch die Vorab-Planung einer Reise genieße, manchmal recherchiere ich schlichtweg zu viel.

Denn, klar, die Fahrten in Myanmar dauern recht lang, weil die Orte weit auseinander liegen. Aber die Busse, mit denen ich gefahren bin, waren alle in einem sehr guten Zustand: Die Sitze bequem, es gab Decken und alle paar Stunden hielten für für Toilette und Snacks. Und auch die Straßen waren die meiste Zeit gut in Schuss (das hatte ich z. B. in Laos anders in Erinnerung).

Wie man eine Fahrt wahrnimmt, kann natürlich ganz unterschiedlich sein, ist tagesformabhängig, auch bei mir. Manchmal kann ich im Bus schlafen, manchmal nicht. Dann wird es natürlich etwas anstrengender. Trotzdem würde ich empfehlen, die Backpacking Route möglichst ohne zu fliegen zu planen.

Ich empfand die Fahrten in den großen Bussen als erstaunlich entspannt, vor allem die Fahrt nach Mandalay, während der ich fast die ganze Zeit geschlafen habe (Tipp: eine Vomex nehmen). Den Rest der Zeit konnte ich Eindrücke sacken lassen.

Als wir zum Sonnenaufgang in Mandalay ankamen, sprach uns direkt ein Mann an und führte uns zum “Shared Taxi Stand“. Den hätten wir selbst nie gefunden, am Busbahnhof war rein gar nichts ausgeschildert, jedenfalls nicht auf Englisch. Also: entweder wird man angesprochen oder man fragt sich durch.

Wir warteten 15 Minuten auf Mitfahrer, tranken einen Instant-Zucker-Kaffee am Stand, luden unseren Fahrer auf ein Getränk ein und waren zwei Stunden später bereits am Ziel: der Bergort mit dem witzigen Namen Pyin Oo Lwin.

Dauer: Gegen 18 Uhr ging es los, am nächsten Tag um 6:30 Uhr waren wir in Mandalay, 2 Stunden später in Pyin Oo Lwin.

Kosten für das Nachtbusticket: ca. 12 Dollar, auch in Kyat zahlbar (über unsere Unterkunft in Mawlamyaing organisiert).

Shared Taxi: Man muss nicht auf Mitfahrer warten, sondern kann einfach das Taxi allein bezahlen. Kostet insgesamt ca. 32.000 Kyat. Ist man zu viert, nur 8.000 pro Person.

Weiterfahrt: ab zum Gokteik Viadukt und weiter in den Norden

Mit dem Zug in den Norden nach Kyaukme oder Hsipaw. Das Highlight der Fahrt ist das Gokteik Viadukt, eine Brücke, die 100 Meter über einer Schlucht thront.

Gleich weiterlesen: Myanmar Trekking – 2 Tage Wandern in Kyaukme

Hinweis: Ticket muss einen Tag vorher am Nachmittag gekauft werden. Pass nicht vergessen. Dauer der Fahrt: ca. 4-5 Stunden. Kosten: umgerechnet 1-2 Euro.

Die Zugfahrt über das Gokteik Viadukt in Myanmar

Meine Buchtipps für eine Myanmar Reise

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Reiseführer-Tipp: Stefan Loose Reiseführer*

Ein umfassendes Werk, das mir bei der ersten Planung sehr geholfen hat. Ich habe den Reiseführer vor allem genutzt, um mich mit Kultur und Religion Myanmars vertraut zu machen, die Route zu recherchieren und vor Ort zu schauen, welche Ausflüge man machen kann und wie wir von A nach B kommen.

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Ich freue mich sehr über deinen Kommentar und dein Feedback – und wünsche dir viel Spaß auf deiner Myanmar Reise. Alles Liebe, Sina

Komm mit auf meine Myanmar Rundreise:

  1. Myanmar individuell bereisen: 15 Tipps zur Planung 
  2. Meine Backpacking Route – alle Tipps & Highlights
  3. Myanmar Packliste – mit Handgepäck unterwegs
  4. Von Thailand nach Myanmar über Land – Erfahrungen und Tipps
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  8. Trekking Myanmar: 2 Tage wandern in Kyaukme (Geheimtipp)
  9. Weiter hing es zum Inle-See, nach Bagan und für zehn weitere Tage in Thailands Südenalle Tipps hier

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Kategorie Ferne Länder, Myanmar, Nachhaltig reisen

Hi, ich bin Sina, studierte Journalistin und Medienmanagerin, Träumerin, Yoga-verloved und vor allem eins: ferndurstig. Ich liebe es, ein Land intensiv zu bereisen - und das Glücksgefühl, wenn mich ein Ort voll und ganz in seinen Bann zieht. Lange Zeit blieben Reisen und Schreiben Hobbies. Das ging solange gut, bis ich das erste Mal nach Thailand flog und mich Hals über Kopf ins Land des Lächelns verliebte. 1,5 Jahre später kündigte ich trotz massiver (Sicherheits-)Ängste meinen Job und ging mit meinem Freund auf große Reise. Ohne Rückflugticket. Seitdem hat sich mein Leben stark verändert: Ich habe mich als Autorin selbstständig gemacht, mein erstes Buch veröffentlicht, kultiviere Langsamkeit und versuche, meinen (Existenz-)Ängsten immer weniger Kraft zu geben. Auf Ferndurst nehme ich dich mit auf meine Reisen - und möchte dir den Mut geben, auf dein Herz zu hören und deine Träume zu leben. PS: Seit 2020 bin ich auch Mama.

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