Wohin als Backpacker auf Sansibar? In diesem Artikel findet ihr all meine Sansibar-Insidertipps zu Unterkünften, Fortbewegung, Essen & Co.
Sansibar & Backpacking – geht nicht? Geht ja wohl!
Ddichte Palmen, weiße Puderzucker-Strände und die warme Brise des türkisblauen Meeres. Das ist Sansibar. Perfekt für Honeymoon, oder? Jep. Aber nicht nur. Das Naturparadies hat nämlich so einiges fürs Backpacker-Herz zu bieten.
Wir reisten im Oktober 2015 mit dem Rucksack durch Sansibar, schliefen an 5 verschiedenen Orten und wechselten alle 2 bis 3 Nächte die Unterkunft. Das funktioniert auf der kleinen Insel sehr gut: Die Strecken waren kurz, mit dem Dala (öffentlichen Bus) oder Taxi kamen wir schnell von A nach B.
Trotz der relativ vielen Stationen für einen zweiwöchigen Trip konnten wir uns super erholen – und haben gleichzeitig viele verschiedene Facetten der Trauminsel und herzliche Menschen kennen gelernt.
Inhalt dieses Artikels:
- Tipps auf einen Blick (Kurzform)
- Wohin auf Sansibar als Backpacker? (Route)
- Tipps pro Station: Unterkünfte, Touren, Essen und Co.
- Backpacking-Tipps für eine Sansibar-Rundreise (Fortbewegung, Geld, Reiseführer etc.)
Alles zu Sansibar auf Ferndurst
Sansibar Backpacking – Tipps auf einen Blick
- Transport: Dala Dala (öffentliche Busse) für 1-2 Dollar; Roller oder Autos gibt es eher selten zu mieten (könnte auch problematisch werden wegen der korrupten Polizei); ansonsten könnt ihr immer Taxen über eure Unterkunft ordern, sind aber teuer (25-60 Dollar pro Fahrt)
- Flüge frühzeitig buchen, dann kann man richtige Schnäppchen machen (wir sind via Amsterdam und Nairobi mit Kenya Airways für 500 Euro geflogen). Online buchen: Traumhafte Reisen nach Sansibar auf fluege.de
- Authentische und vergleichsweise günstige Unterkünfte (ab 30 Euro pro Doppelzimmer inkl. Frühstück) gibt es auf AirBnB (hier Gutschein für deine erste Buchung sichern).
- Auslandsreisekrankenversicherung: Ich kann die HUK-COBURG als Versicherer für Reisen bis 56 Tage sehr empfehlen.
- Sansibar ist kein low-budget-Reiseziel: Unser Budget für 2 Wochen: 1.400 Euro.
- Geld: Wir empfehlen die DKB-Kreditkarte*, mit der ihr als Neu- und Aktivkunde kostenlos Bargeld abheben könnt (Achtung: Nur in Sansibars Hauptstadt gibt es Geldautomaten. Mit Kreditkarte zahlen könnt ihr in den meisten Hotels nicht. Genug Bargeld mitnehmen!) – In Sansibar zahlt man mit Tansania-Schilling oder auch (seltener) mit US Dollar: Währungsrechner.
- Alleine reisen: Wir haben einige Backpacker getroffen, die allein unterwegs waren, vor allem in Paje. Hier kann man relativ schnell Leute kennen lernen, Tagestouren unternehmen oder flexibel weiterreisen.
- Günstig essen: Garküchen oder sansibarische Imbisse findet man in den kleineren Orten auf der Insel kaum. Als Backpacker ist man so größtenteils auf die Hotels, Restaurants und Bars angewiesen (Hauptgericht ab 10.000 TSH, Bier und Wein 5.000 TSH). In Stone Town wird´s günstiger.
- Tagestouren – Schnorcheln & Co.: Vor Angeboten kann man sich auf Sansibar kaum retten. Aber Achtung: Nicht am Strand eine Tour buchen, wo man im Voraus bezahlen muss. Ist leider oft Abzocke! Wir sind immer gut damit gefahren, die Touren über unsere Unterkünfte zu buchen. Empfehlen können wir die Spice-Tour (ab Paje), die Schnorchel-Tour zum Mnemba Atoll (ab Matemwe) und die Tagestour nach Chumbe Island (ab Stone Town). Schlechtes habe ich nur über die Delfin-Tour gehört und würde daher davon abraten. Ausführlichere Infos zu Touren
- Alle Infos und Tipps zur Planung wie Visum, Impfungen, Reisezeit, Sicherheit & Co. in diesem Artikel. Unbedingt gegen Gelbfieber impfen lassen, wenn ihr in anderen afrikanischen Ländern umsteigt!
- Schlau packen: Backpacking-Packliste. Wichtig sind Schwimmschuhe* (Seeigel) und ein Reisestecker*.
- Einen Pool haben wir nie gebraucht. Durch die Meeresbrise lässt es sich ganz gut im Schatten aushalten und die Nächte waren erstaunlich angenehm (auch ohne AC).
- Bester Backpacking-Ort auf Sansibar: Paje oder Nungwi East, wenn man gern Leute kennen lernen möchte. Ansonsten: Michmavi Kae – nix los, aber absolut paradiesisch und authentisch. (Die Orte stelle ich unten ausführlich vor.)
Wohin auf Sansibar als Backpacker?
Unsere Backpacking-Route:
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3 Nächte in Nungwi Nungwi, Unguja Kaskazini, Tansania | |
2 Nächte in Matemwe Matemwe, Unguja Kaskazini, Tansania | |
3 Nächte in Paje Paje, Unguja Kusini, Tansania | |
2 Nächte in Michamwi Kae Michamvi Kae, Unguja Kusini, Tansania | |
3 Nächte in Stone Town Stone Town, Zanzibar Town, Unguja Mjini Magharibi, Tansania | |
Tagesausflug Chumbe Island (Marine National Park) Chumbe Island | |
Tagesausflug - schnorcheln Mnemba Atoll Mnemba Island |
Die Ostküste Sansibars ist ein Paradies. Schneeweiße Strände (Strände-Ranking), helltürkisblauer Ozean, kleine Dörfer, Hakuna-Matata-Lebensgefühl (Swahili „Es gibt keine Probleme“) … Die meisten Ecken sind noch sehr untouristisch, wenn man in keinem der großen Resorts unterkommt und den Massentourismus meidet (Kendwa, Nungwi West, Kiwengwa, Uroa). Heißt: In unserem Reisezeitraum Oktober waren die Strände ziemlich leer, und wir konnten einen Einblick in das alltägliche Leben auf Sansibar gewinnen. Was man wissen sollte: Die Gezeiten an der Ostküste sind sehr stark ausgeprägt. Bei Ebbe kann sich das Wasser für 5 Stunden komplett bis zum Korallenriff zurückziehen. Viele meckern im Internet darüber, doch der Anblick ist spektakulär!
Die Strände an der Westküste Sansibars sind schön, aber fast schon „normal“ im Vergleich zur Ostküste, was nicht heißen soll, dass diese Seite nicht empfehlenswert wäre. Es ist einfach ein bisschen anders. Hier gibt es Mangroven, ein dichtes Grün umrahmt die Küste, vorgelagerte Insel wie Chumbe und Changuu (Prison Island) zaubern immer wieder weiß umrahmte Tupfer auf den tiefblauen Ozean. Über Sansibars Hauptstadt hinaus gibt es an der Westküste noch ein paar kleinere Orte, in denen man als Backpacker aber leider nicht wirklich günstig unterkommen kann.
Backpacking-Insidertipps pro Station – Unterkünfte, Essen und Co.
Orte an der Ostküste Sansibars:
- Toll zum Ankommen: Nungwi East
- Entschleunigen in Matemwe
- Backpacker- und Kitesurfing-Hotspot: Paje
- Mein Highlight: Michamvi
Orte an der Westküste Sansibars:
1. Backpacking-Tipps für Nungwi East
Nungwi liegt im Norden von Sansibar, nur eine knappe Stunde von Stone Town (Flughafen) entfernt. Hier haben wir unsere Rundreise gestartet.
Hinweis: Nungwi ist ein beliebtes Urlaubsziel – für Pauschalurlauber (Westseite) wie Backpacker (Ostseite). Ich würde immer wieder nach Nungwi East fahren, Nungwi West hingegen hat mir nicht gefallen – zu viele Resorts, Touristen, Strandhändler …
Backpacking-Unterkünfte in Nungwi East:
Wir kamen im AirBnB „Mwana House“ unter, ein kleines Guesthouse mit 3 schönen, sauberen Zimmern in einem grünen Garten. Der Besitzer, Abdullah, ist ein lieber, hilfsbereiter Mensch, der uns viel über Sansibar, sein Leben und seine Lieblingsplätze in der Umgebung erzählt hat. Gefrühstückt wird gemeinsam im Garten mit allen anderen Backpackern (Obst, Kaffee, Ei und Brötchen). Der ruhige Traumstrand ist ca. 5 Minuten Fußweg entfernt, zum touristischen Zentrum von Nungwi West geht man 20 Minuten.
- Kosten Unterkunft: ca. 15 Euro pro Person pro Nacht inkl. Frühstück.
- Außerdem empfehlenswert: Kajibange Bar & Guesthouse (kleine Bungalows, direkt am Strand).
Tipps für Nungwi East auf einen Blick:
- Wie lange in Nungwi bleiben? Empfehlung: 3-4 Nächte
- Sicherheit: Wie überall auf Sansibar solltet ihr nachts nicht an unbewachten Strandabschnitten entlanggehen. Immer besser Taxi nehmen!
- Empfehlenswerte und günstige Restaurants: Kajibange Bar & Guesthouse ist mit Abstand die tollste Strandbar mit günstigem Essen (Calamari für ca. 12.000 TSH) und leckeren Cocktails in chilliger Atmosphäre. Gegenüber vom Mwana House, in Coco´s Café, gibt es günstige sansibarische Spezialitäten mit Imbiss-Atmosphäre. Die Besitzer sind wunderbar freundlich und das Essen lecker (Curry für ca. 8.000, Banana Cake für ca. 1.000 TSH), auch wenn´s nicht immer alles gibt, was auf der Karte steht. Things go pole pole … (langsam, langsam.) Im Dorf selbst bekommt ihr sehr günstiges Essen an Straßenständen, haben wir jedoch nicht probiert.
- Meine Highlights: Die Tage und Abende in der Kajibange Bar, die Strandspaziergänge entlang der Ostseite von Nungwi, die relaxte Atmosphäre … Gleich beim Leuchtturm am äußersten, östlichen Ende des Strandes von Nungwi befindet sich eine Schildkröten-Auffangstation, wo kleine Baby-Turtles wieder aufgepeppelt werden und man mit anpacken kann!
- Das könnt ihr euch sparen: Bootstour zum Sonnenuntergang. Sehr touristisch, viel zu teuer.
- Hinkommen: Taxi ab Stone Town (50-60 Dollar) oder Dala Dala (2 Dollar). Achtung: Unbedingt Geld für die gesamte Reise in Stone Town abheben. Auf Sansibar gibt es sonst keine Bankautomaten. Sicherheits-Tipp: Taxi am besten immer über das Hotel buchen.
Mehr über meine Tage in Nungwi East erfahrt ihr in meinem Reisebericht.
2. Backpacking-Tipps für Matemwe
Matemwe ist ein kleines Fischerdorf im Nordosten von Sansibar, in dem es noch sehr ursprünglich zugeht. Hier findet man nur einige wenige, familiär geführte Bungalows, die sich hinter meterhohen Palmen verstecken, fast keine Touristen (im Oktober), keine Strandbars, keine Souvenir-Stände, keine Supermärkte … nur den feinsten Puderzuckersand der ganzen Insel. Wir haben herrlich entspannt, eine Schnorcheltour zum Mnemba Atoll unternommen, herzliche Sansibaris kennen gelernt und bestens gespeist.
Hinweis: Für Alleinreisende könnte es etwas langweilig werden. Und auch zum Schwimmen ist Matemwe nicht der allerbeste Ort (Seeigel, Seegras). Trotzdem ist das Meer wunderschön. Ich lag also einfach den ganzen Tag auf meiner Liege rum, die Füße im Sand vergraben und starrte stundenlang auf die unwirkliche Kulisse vor mir. Tipp, wenn ihr euch abkühlen wollt: Schwimmschuhe anziehen, aber trotzdem vorsichtig sein!
Backpacking-Unterkünfte in Matemwe:
Die Hotelsuche ist für Backpacker schwierig: Es gibt keine AirBnBs, die im Preisrahmen liegen und auch die Hotels auf booking.com sind vergleichsweise teuer. Wir haben uns für “Seles Bungalows” entschieden (gebucht über booking.com) – lag preislich zwar etwas über unserem Budget, hatte dafür aber sehr gute Bewertungen. Und die Entscheidung war goldrichtig: Es war das schönste Hotel auf der ganzen Reise! Kleine Bungalows mit eigener Terrasse, Wohlfühl-Bett und Bad, sogar eine Klimaanlage. Geht man aus seinem Zimmer, steht man sofort auf dem weißen Sand, schaut in den wild bepflanzten Garten und kann den Ozean schon spüren. Es gibt auch eine offene, aber überdachte Bar mit eigenem Restaurant.
Kosten Unterkunft: ca. 35 Euro pro Person pro Nacht inklusive Frühstück.
Sansibar Backpacking-Tipps für Matemwe auf einen Blick:
- Wie lange in Matemwe bleiben? Empfehlung: 2-3 Nächte
- Empfehlenswerte und günstige Restaurants: Da gibt es in Matemwe leider kaum Auswahl. Wir haben deshalb nur in unserem „Hotel“-Restaurant gegessen, was sich langweiliger anhört als es war. Das Restaurant ist ein aus Holz gezimmertes Häuschen, auf einer Seite offen, das die besten Calamari der ganzen Insel kredenzt. Auch alles andere, was wir bestellten, schmeckte super und war nicht allzu teuer (12.000-20.000 für ein Hauptgericht).
- Meine Highlights: Der Puderzuckersand, unsere Unterkunft, die lieben Menschen und die Nähe zum Mnemba-Atoll (Schnorcheln + Tauchen). Eine private Schnorcheltour (zu zweit!) für 25 Dollar ist nur zu empfehlen. Gebucht haben wir diese über unsere Unterkunft. Unser Schnorchelguide zeigte uns im Anschluss noch den Fischmarkt, sein Dorf und lud uns sogar zum Essen zu sich nach Hause ein. Hach!
- Hinkommen: Mit dem Taxi, z. B. ab Nungwi (20 Dollar) oder mit Dala Dala für 1-2 Dollar – Taxi am besten immer über Hotel buchen.
Mehr Tipps, Eindrücke und Fotos: Reisebericht Matemwe
3. Backpacking-Tipps für Paje:
In Paje scheinen sich alle Backpacker auf einem Haufen zu versammeln. Hört sich viel an, ist es aber eigentlich nicht. Sansibar ist generell einfach noch erstaunlich untouristisch. Im Oktober waren in Paje maximal 30 Urlauber gleichzeitig am Strand. Verteilt auf dem kilometerlangen, wie immer wunderschönen Sand ist das fast nichts.
Trotzdem muss man wissen, dass es hier im Gegensatz zu anderen Orten relativ touristisch und westlich zugeht: Es gibt mehrere kleine Supermärkte (sonst nirgendwo gesehen!), viele Restaurants (auch mit internationaler Küche), eine Kite-Schule, Strandparties … Paje ist also wie gemacht, um nette Leute kennen zu lernen und ein bisschen mehr Action zu haben! Weiterer Pluspunkt: Das Meer ist bei Flut perfekt zum Schwimmen – kaum Seeigel oder Seegras, sehr klar und kühl.
Backpacking-Unterkünfte in Paje:
Das Backpacker- und Kitesurfing-Zentrum soll laut Reiseführer über die Jahre viel von seinem Charme verloren haben, weil immer mehr Hotels dicht an dicht gebaut werden. Das stimmt auch. Trotzdem war mir Paje sympathisch, was vor allem daran lang, dass hier viele Backpacker unterwegs waren und es viele gemütliche Bungalowanlagen und Guesthouses gab. Unser ”Hakuna Shida Guesthouse” hat uns sehr gefallen: saubere Zimmer, gemütliches Bett mit Moskitonetz und sogar ein Pool!
Kosten Unterkunft: Ca. 25 Euro pro Person pro Nacht inklusive Frühstück, gemietet über AirBnB. Über diesen Link schenken mein Freund Bennet und ich dir einen AirBnB-Gutschein für deine erste Buchung.
Sansibar Backpacking – Tipps für Paje auf einen Blick:
- Wie lange in Paje bleiben? Empfehlung: 2-3 Nächte
- Sicherheit in Paje: Wo viele Touristen sind, steigt leider auch die Überfallrate. Nicht unbedingt allein im Dunkeln am Strand entlanglaufen. Nehmt euch einfach bei Einbruch der Dunkelheit ein Taxi. Und sucht euch am besten eine Unterkunft im Zentrum, damit ihr gut zu Fuß von A nach B laufen könnt.
- Günstig Essen in Paje: Pizza im Paje by Night, Guacamole im Hakuna Shida Guesthouse, Salat oder Sandwich (und guten Café) im Mr. Kahawa oder günstigeres, sansibarisches Essen im Restaurant darüber. Unbedingt donnerstags im Demani Backpackers Lodge das BBQ-Buffet (vorbestellen, 10 Dollar) mitnehmen und im Anschluss die Hüften wackeln.
- Meine Highlights: Nette Backpacker kennen gelernt, die Nacht durchgetanzt und eine Spice Tour zu einer Gewürzplantage unternommen (35 Dollar inklusive Lunch – im Hakuna Shida Guesthouse gebucht). Soll auch toll sein: Mangroven-Tour in Michamvi (50 Dollar)
- Hinkommen: Mit dem Taxi (ab Matemwe ca. 50 Dollar), Dala Dala für 1-2 Dollar – Taxi am besten immer über Hotel buchen.
Mehr Tipps, Eindrücke und Fotos: Reisebericht Paje
4. Backpacking-Tipps für Michamvi Kae
Ach du dickes Ei, Michamvi. Wie krass bist du denn? Mein absoluter Favorit und hier-will-ich-unbedingt-nochmal-hin-Ort ist die Halbinsel Michamvi (liegt ca. 10 km nördlich von Paje). Besser gesagt, die Westseite der Halbinsel mit dem winzigen Ort Michamvi Kae: Weicher Teddy-Sandstrand, tiefgrüne Mangrovenwälder, weiße Sandbänke, die bei Ebbe von kniehohem helltürkisem Wasser umspült werden. Bei Flut ist das Wasser spiegelglatt und wie gemacht zum Schwimmen. Hier hatte ich irgendwie so ein krasses Herzklopf-Thailand-Gefühl.
UND DIE SONNENUNTERGÄNGE. Koh Lanta in Thailand war ja schon toll, aber Michamvi Kae ist übel. Übelschön (Info: Sonnenuntergänge gibt es nur auf der Westseite der Halbinsel Michamvi, auf der Ostseite habt ihr dafür die schönen Sonnenaufgänge).
Generell gibt in Michamvi kaum Touristen (im Oktober), nur ganz viel Natur und herzliche Sansibaris. Für ruhesuchende Backpacker perfekt – wer mehr Action will, kann gut für einen Tagestrip oder eine Nacht ab Paje nach Michamvi Kae kommen (hin mit dem Dala, zurück mit Taxi). Ich persönlich hätte hier aber viiiiel länger bleiben können!
Unterkünfte für Backpacker auf der Michamvi-Halbinsel:
Die Westseite (rund um Michamvi Kae) ist von großen Resorts oder Hotel-Ketten noch verschont geblieben. Man findet nur einzelne Unterkünfte im niedrigen Preissegment – kaum Schnickschnack, aber dafür umso mehr Natur, Authentizität und Gefühl.
Unsere low-low-budget-Unterkunft „Pweza Beach Bungalow“ lag auf der Ostseite der Halbinsel, im kleinen Örtchen Pingwe, ungefähr 2 km von Michamvi Kae entfernt. Das Zimmer selbst war sehr, sehr spartanisch eingerichtet, und wurde irgendwie trotzdem eins unserer Sansibar-Highlights. Vielleicht weil wir von unserem gemütlichen Bett direkt auf Palmen und Ozean schauen konnten, vielleicht weil wir eine tolle Terrasse mit Hängematte hatten, vielleicht weil wir die einzigen Touristen dort waren.
Wir fühlten uns wie Abenteurer, sind eingeschlafen, mit den Rauschen der Wellen und aufgewacht mit dem leuchtenden Sonnenaufgang über dem Meer. Da kann man doch drüber hinwegschauen, dass unser Badezimmer weder eine Tür, noch eine gute Klospülung oder einen annehmbaren Wasserdruck in der Dusche hatte. Pingelig sollte man bei dieser Unterkunft wirklich nicht sein. Aber: Hakuna Matata!
Kosten Unterkunft: ca. 15 Euro pro Person pro Nacht inklusive Frühstück. Hier könnt ihr euch einen AirBnB -Gutschein für eure erste Buchung sichern.
Negativ an Pingwe als Station generell war, dass rund herum nur Resorts standen und das Essen dort schweineteuer war – nichts für Backpacker! Dafür ist man mit dem Dala schnell in Michamvi Kae!
Auch die Strandbar Kae Zanland, direkt in Michamvi Kae und somit in Reichweite des Sonnenuntergangs, hat kleine Zimmerchen und Bungalows. Eindeutig zu empfehlen!
Sansibar Backpacking – Tipps Halbinsel Michamvi auf einen Blick:
- Wie lange in Michamvi? Empfehlung: 3-4 Nächte
- Günstig Essen: Im Dorf Michamvi Kae
- Meine Highlights: Michamvi Kae! Mangroven-Tour mit „Dutch Gola“ (einfach im Dorf nach ihm fragen), Sonnenuntergang und Bierchen in der Strandbar Kae Zanland mit Hängematten, Raggaemusik und ultra-entspannten Leuten. UND: Der Blick von unserer Terrasse aufs Meer.
- Transport: Dala Dala ab Paje (1 Dollar)
Mehr Tipps, Eindrücke und Fotos: Reisebericht Michamvi
5. Backpacking-Tipps für Stone Town
Sansibar Stadt, die Hauptstadt der Insel, liegt an der Westküste. Sein berühmtes Viertel „Stone Town“ wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erkoren und ist auf jeden Fall einen Besuch wert – auch wenn es hier sehr laut und stickig zugehen kann. Das Viertel ist viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Händler versuchten uns an jeder Ecke, Taxen, Schmuck oder Prison-Island-Touren aufzuschwatzen. Nach 2 Wochen Ruhe pur, war das manchmal ziemlich nervig.
Trotzdem ist Stone Town irgendwie inspirierend: Das Palace Museum und House of Wonders lassen einen Sultansatmosphäre schnuppern, die vielen Strandbars am Hafen bieten ein schönes Plätzchen zum Sonnenunterganggucken (der weit weniger spektakulär ist als in Michamvi), während die Jugend Sansibars am Strand Fußball spielt oder irgendwelche akrobatischen Sprünge ausprobiert. Und für Backpacker gibt es endlich günstige, lokale Imbisse mit sansibarischen Spezialitäten (z. B. Restaurant Lukmaan).
Unterkunft in Stone Town:
Wir übernachteten im Mizingani Seafront Hotel (75 Dollar für Zwei inkl. Frühstück), direkt am Hafen von Stone Town. Die Unterkunft war ehrlich gesagt überhaupt nichts für uns. Hübsch, keine Frage, eingerichtet wie aus 1001 Nacht, mit großem Pool, tollem Service und einem riesigen Frühstücksbuffet … Und doch fühlte es sich für uns nicht richtig an, dort oben auf der Terrasse zu thronen, nur zu zweit an einem Tisch, ohne andere Reisende, und uns den Magen vollzustopfen mit Essen, das viel mehr war als das, was wir zum Sattwerden gebraucht hätten – und dabei irgendwie auf die Sansibaris am Hafen hinabzublicken.
Andere empfehlenswerte Unterkunft (viel Gutes drüber gehört): House of Spices. Hier AirBnB -Gutschein für eure erste Buchung sichern.
Sansibar Backpacking-Tipps für Stone Town auf einen Blick:
- Günstig Essen in Stone Town: Juhu, endlich mal backpacker-freundliche Preise. Hier gibt es viele kleine Restaurants im Kantinenstil, die leckere sansibarische Gerichte kredenzen. Das Schöne: Ihr sucht euch 2-3 Speisen aus, wählt eine Reissorte oder Kartoffeln aus, Chapati dazu – und schwupps, habt ihr ein megavielfältiges Essen für knapp 10.000 TSH – zu zweit! Lieblingslokal: Lukmaans
- Mein Highlight: Tagestour Chumbe Island (Nationalpark)
- Hinkommen: Immer Dala Dala nehmen – ihr spart Unmengen an Geld.
Praktische Backpacking-Tipps für eine Sansibar-Rundreise
Budget für Sansibar Backpacking:
Sansibar ist kein typisches Backpacker-Reiseziel wie z. B. Thailand. Und trotzdem kann man hier gut mit dem Rucksack umherreisen. Ein bisschen mehr Budget sollte man aber einplanen. Wir haben insgesamt knapp 1.300 Euro pro Person für 2 Wochen Rundreise ausgegeben. Mehr zum Budget findet ihr in meinem praktische Tipps-Artikel.
Günstige Flüge:
Für unseren Flug zahlten wir unschlagbare 500 Euro. Recherchiert haben wir auf Skyscanner* und flogen via Amsterdam und Nairobi (denkt an eine Gelbfieberimpfung, wenn ihr in Afrika umsteigt). Der Flug war sehr komfortabel und dank meines tollen aufblasbaren Nackenhörnchens* konnte ich sogar ein paar Stunden schlafen. :-)
Unsere Auslandsreisekrankenversicherung
Bei Reisen bis zu 56 Tagen könnt ihr eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, um im Krankheitsfall abgesichert zu sein. Ich kann die HUK-COBURG als Versicherer sehr empfehlen: In Mexiko bekam ich Fieber und Magenprobleme, sodass ein Arzt in unsere Unterkunft kommen musste. Die Arzt- sowie Medikamentenkosten wurden mir sofort nach Einreichen der Unterlagen von der HUK-COBURG erstattet.
Kosten: ca. 10 Euro pro Jahr für eine Person.
Fortbewegung auf Sansibar – Dala Dala:
Schon oft geschrieben, noch einmal betont: Probiert auf jeden Fall einmal für die eine oder andere Strecke ein Dala (öffentlicher Bus) aus. Ich musste mich auch erst einmal akklimatisieren und mich informieren, wie sicher die Busfahrten wirklich sind, aber danach gab es für mich Angsthasen keine Entschuldigung mehr, viel Geld für viel zu teure Taxen auszugeben – außer, dass man damit den einen oder anderen Menschen auf Sansibar unterstützt.
So geht´s: Raus auf die Straße, Bus anhalten, fragen, wo er hinfährt, und rein da, hinsetzten, wo Platz ist, festhalten, 2.000-4.000 TSH (1-2 Dollar) bereit halten und die Fahrt genießen. Ein unvergessliches Erlebnis, das euch Sansibar auf einem ganzen anderen Weg näher bringt.
Transport-Tipp: Wenn ihr am Anfang eurer Reise noch kein Dala nehmen mögt, fragt ruhig in eurer Unterkunft nach, ob sie euch vom Flughafen abholen. Kostet meist 40-60 Dollar pro Taxi, je nachdem, wo ihr wohnt. Nach Stone Town dürften es 10-15 Dollar sein, maximal.
Auswahl der Orte & Planung der Route:
Ich würde immer wieder die Sansibar-Rundreise am Strand starten, um gleich voll und ganz in die entspannte Atmosphäre eintauchen zu können. Sansibar ist nicht groß und so ist es wirklich stressfrei, noch 1-2 Stunden vom Flughafen an die Ostseite der Insel zu fahren.
Ich empfehle, ein paar Tage in Nungwi East zu bleiben, Matemwe für 2 Nächte einzuschieben (vor allem um das Mnemba-Atoll zu erkunden), für 2-3 Nächte weiter nach Paje oder Jambiani zu fahren und dann noch ein paar paradiesische Backpacking-Tage in Michamvi Kae zu verbringen. Für Stone Town reichen meines Erachtens 2 Nächte, außer ihr möchtet z. B. von dort aus den Marine Nationalpark Chumbe Island erkunden, so wie wir. Dann sind 3 Nächte besser.
Günstige Unterkünfte für Backpacker:
So preiswert wie Thailand ist Sansibar nicht. Trotzdem kann man für 30-55 Euro die Nacht (Doppelzimmer inkl. Frühstück) wirklich schöne Unterkünfte finden, die auch den Backpacker-Geldbeutel schonen. Wir haben alle Unterkünfte im Voraus gebucht. Da im Oktober nur wenige Touristen auf Sansibar unterwegs waren, hätte man vor allem in Nungwi und Paje auch spontan noch eine Unterkunft bekommen. In den anderen Orten hätte es schwer werden können. Bucht ihr vorab, reist ihr auf jeden Fall stressfreier. Es gibt auf Sansibar auch leider viel mehr teure Resorts, als low-budget-Backpacker-Unterkünfte.
Alle Unterkünfte habe ich weiter oben bei den jeweiligen Stationen verlinkt. Empfehlung: AirBnB, ganz klar! Wir wohnten bei Einheimischen oder anderen Backpackern – gemütliche Guesthouses. Wenn du auch gerne AirBnb ausprobieren möchtest und noch nicht angemeldet bist, kannst du dir über diesen Link einen Gutschein für deine erste Buchung sichern.
Aber auch mit den Unterkünften, die wir über Booking.com gebucht haben, waren wir sehr zufrieden. Hier könnt ihr direkt lossuchen und werdet im Anschluss auf die Website von Booking.com weitergeleitet:*
Günstiges Essen auf Sansibar:
Für eine warme Mahlzeit auf Sansibar solltet ihr mindestens 5 Dollar einplanen, eher 7 bis 8. Dafür bekommt ihr aber auch tolle Currys, gegrillte Calamari oder frischen Thunfisch. Ok, im Vergleich zu Thailand (Garküchen) oder Bali (Warungs) ist das nicht gerade billig und Backpacker-freundlich, was daran liegt, dass die meisten Einheimischen einfach zu Hause essen. So bleiben die Bars, Imbisse und Restaurants ausschließlich den Touristen vorbehalten. Die Preise sind dementsprechend hoch und das authentische Gefühl wird gemindert. Günstiger könnt ihr nur im Dorf essen (z. B. in Nungwi East oder Paje am Kreisel) – da heißt es dann: Handeln.
Kostenlos Geld abheben:
Gleich nach unserer Ankunft mit dem komfortablen Flug via Kenya Airways sind wir mit dem Taxi auf die Suche nach einem Bankautomaten gefahren. Denn davon gibt es auf Sansibar nur wenige. Und keinen einzigen am Flughafen. Die ATMs stehen in Stone Town, der Hauptstadt auf der Westseite der Insel. Also mussten wir unser gesamtes Geld (auch für die Hotels) am Anfang der Rundreise abheben und mit uns rumtragen, versteckt in kleinen Bündeln überall in unserem Backpack. (Sicherheitstipp: Safe-Box* getarnt als Sonnencreme, um am Strand Geld und Handy zu verstauen).
Es ist übrigens auch nicht verkehrt, ein paar Dollar mitzunehmen. Damit könnt ihr fast überall auf der Insel bezahlen. Und für das Visum müsst ihr eh 50 Dollar in Bar direkt am Flughafen abgeben.
Unsere Kreditkarte von der DKB* hat uns wieder treue Dienste geleistet. Mit ihr können wir als Aktivkunde (mehr dazu hier) überall auf der Welt kostenlos Bargeld abheben. Noch nie hat irgend etwas nicht geklappt. Hier kostenlos Konto eröffnen* und gleichzeitig Ferndurst sponsern, denn wir kriegen dafür eine Provision und danken euch sehr!
Mittlerweile reise ich auch mit der 1plus VisaCard der Santander* – auch hier ist das Abheben kostenlos und die Gebühren, die am Automaten von einen Regierungen wie z. B. in Thailand erhoben werden, werden wohl erstattet (können wir noch nicht bestätigen). →Mehr: Weltreise Kreditkarte – unsere Empfehlungen auf Reisen
Backpacking-Packliste für Sansibar:
Wir sind mit 11 Kg gereist – was wir mitgenommen haben, verraten wir hier: Packliste für eine Reise in die Tropen
Reiseführer-Empfehlung für Backpacking auf Sansibar:
Von meinem Stefan Lose-Reiseführer* war ich zunächst enttäuscht. Im Nachhinein konnte er mir doch ganz gut weiterhelfen. Lasst euch nicht von der negativen Beschreibung über Nungwi und Paje beeinflussen – denn die stimmen größtenteils nicht. Es waren im Oktober weder scharenweise Partytouristen, noch viele Italiener oder megaviele Beachboys auf Sansibar unterwegs. Die meisten Touristen waren Backpacker.
Etwas weniger umfangreich, aber schöner geschrieben, war der Reise Know-how*. Die Zeilen machen wirklich Lust auf Sansibar – besonders die Tipps für Stone Town sind gut. Leider gibt es keinen Reiseführer, der nur auf Sansibar spezialisiert ist. Scha.de.
Vor Ort habe ich die Reiseführer aber gar nicht gebraucht – ich war schon vorab gut informiert, wusste so ungefähr welche Touren ich machen möchte und hatte ja auch schon die Unterkünfte gebucht. Deshalb haben wir uns mit ein paar Notizen im Hinterkopf einfach treiben lassen.
Mehr zu Sansibar auf Ferndurst:
- Reiseplanung Sansibar – Tipps zu Visum, Reisezeit, Sicherheit, Impfung & Co.
- Vom Ankommen und Abschied nehmen
- Die schönsten Strände Sansibars
- Chumbe Island – Sansibar Geheimtipp
Alles zu Sansibar auf Ferndurst.
Für dich vielleicht auch interessant:
*Affiliate-Links: Wenn ihr über die mit einem Sternchen gekennzeichneten Link bestellt, erhalten wir eine kleine Provision. Wir danken euch sehr für die Unterstützung. Euch entstehen dafür keine Mehrkosten und auch an unserer Meinung ändert das nichts – alles, was wir empfehlen, ist von uns getestet und für sehr gut befunden.
Liebe Svenja,
danke dir sehr für deinen Hinweis. Als ich am Flughafen angekommen bin, wurden wir abgeholt und zu einem ATM in Stone Town gebracht, da alle Geldautomaten im Umkreis nicht funktionierten. Ist wohl genau wie die Barzahlung für das Visum eher tagesformabhängig. :) Ist sicher gut, das alles im Hinterkopf zu haben.
Voll schön, dass du so lange in Sansibar bist! Weiterhin ganz viel Spaß!!
LG Sina
Hallo Sina, erstmal ein dickes Lob für deine Berichte über Zanzibar, werde bei meiner nächsten Reise dort hin einiges davon aufgreifen.
Zum Thema Kreditkarte möchte ich aber etwas ergänzen: Ich bin Mitte Januar 2016 von München nach Zanzibar geflogen (Oman Air, Stop in Dar ohne Flugzeugwechsel) und um kurz vor 6 Uhr morgens Ortszeit dort angekommen. Vor Ort waren dann am Schalter für das Visum Schilder angebracht, dass eine Barzahlung NICHT möglich ist. (Der neue Präsident räumt grade ein bisschen auf, sodass die Dollars fürs Visum nicht mehr in den privaten Taschen landen können ;)
Bei meiner zweiten Einreise nach einem Kurztrip nach Südafrika Mitte Februar, abends um ca 19 Uhr Ortszeit, war dann auf einmal wieder beides möglich, Cash (nur Dollar, und nur neuere Scheine als von 2006!!) und Kartenzahlung.
Die zweite Ergänzung bezieht sich auf die ATMs. Alles soweit richtig, nur: es gibt einen Automaten am Flughafen, nicht im Gebäude, sondern in einem Gebäude neben dem Parkplatz. Wenn man aus dem Flughafen raus kommt, Straße überqueren, hoch zum Parkplatz und dann rechts halten. Aus dieser Richtung kommend auf der Rückseite der Gebäude die man dort sieht. Am besten einfach fragen, so hab ich das gemacht. Der ATM ist von der „Exim Bank“, eine der zuverlässigsten meiner Erfahrung nach, außerdem hat Exim den Vorteil, dass man keine ATM Gebühren bezahlt (Mastercard der Sparkasse und VisaCard der DKB ausprobiert, Exchange Rate trotzdem nicht schlechter als sonst). Es sitzt ein bewaffneter Watchman davor, wie bei jedem anderen Automaten auf der Insel und den meisten auf dem Festland auch, also alles save.
Das war’s auch schon von mir, morgen geht’s für mcih wieder zurück nach Zanzibar, nach ein paar Wochen Tanzania Festland ;)
Beste Grüße, Svenja