Sanfte Hügel, Kautschukbäume in Reih und Glied, weitläufige Naturstrände – das ist Koh Mak. Rund 1.000 Menschen leben auf der Insel im Golf von Thailand, die gerade einmal drei mal vier Kilometer misst und wirkt, als wäre sie erst in den letzten Jahren besiedelt wurden. Und das vor allem von ruhesuchenden, deutschen Touristen. Ein Rückzugsort für Großstadtmüde? Ja, denn Entspannen kann man hier gut. Viel mehr aber auch nicht, das dachte ich jedenfalls bei meiner ersten Reise. Und: Koh Mak, eine Insel für Backpacker? Niemals! Bis ich ein zweites Mal kam und nicht mehr gehen wollte. Mein Erfahrungsbericht und all meine Koh Mak Backpacker Tipps.
Inhalt des Artikels:
- Koh Mak Übersichtskarte und Backpacker-Tipps auf einen Blick
- Mein Erfahrungsbericht: Koh Mak – eine Backpacker-Liebe, die Zeit brauchte
- Praktische Backpacker-Tipps für Koh Mak (Anreise, meine liebsten Unterkünfte, beste Reisezeit, Geldautomaten, Ausflüge etc.)
Persönlicher Reiseführer-Tipp
Dieser Artikel ist Teil des Buches „105 Gründe, Thailand zu lieben“, das im Januar 2019 erschienen ist.
Der 324-seitige ReiseFÜHLER ist vollgestopft mit Herzklopfmomenten und Insider-Wissen, von mir und 17 weiteren Thailand-Experten geschrieben. Für eine Reise abseits der Hochburgen. Für dich.
♥ HIER Taschenbuch oder E-Book bestellen
1. Koh Mak Übersichtskarte und Backpacker-Tipps auf einen Blick
- Meine Lieblings-Unterkünfte: „Pano Resort*“ und „Ao Pong Seaview Resort*“ – erst hier kam das Backpacking-Gefühl in mir auf, in der spartanischen Hütte mit Wahnsinnsblick, zwischen Hängematten, umarmt von liebenswerten Gastgebern.
- Lust auf ein bisschen Tanzen im Sand? Im März kommen und zum Thaibreak Festival gehen – da wird selbst Koh Mak ein bisschen wild. Aber nur ein bisschen.
- Essen: Garküche „Dum Noodle“ – macht süchtig!!
- Yoga am Strand! (Flyer hängen meist am aus)
- Fahrräder oder Roller leihen und Insel erkunden!
- Auf benachbarte Inseln hüpfen: z. B. mit Kajak oder Speedboot nach Koh Rayang (unbewohnt) oder Koh Kood, die Abenteuerinsel!
- Sundowner: am Banana Sunset.
- Genug Geld mitbringen! Es gibt keine Geldautomaten, Unterkünfte muss man oft bar bezahlen!
Karte wird geladen - bitte warten...
Koh Mak เกาะหมาก จังหวัดตราด, Thailand |
(Eigentlich wollte ich euch auf der Karte all meine Tipps richtig schön übersichtlich verlinken und markieren, aber leider findet die App absolut keinen der Standorte – spricht auch ein wenig für Koh Mak, oder? Also nehmt meine Tipps vielleicht einfach als Notiz in eurem Reisetagebuch mit und erkundet die Insel vor Ort ganz gemütlich. Denn die ist klein und alles Sehenswerte ist gut zu finden.)
2. Mein Erfahrungsbericht: Koh Mak – eine Backpacker-Liebe, die Zeit brauchte
Auf Koh Mak warten weder dichte Wälder, noch rauschende Wasserfälle oder versteckte Buchten darauf, erkundet zu werden. Sogar das Meer ist irgendwie träge und plätschert geräuschlos auf die Strände, die allesamt fein und hell sind und meiner Meinung nach trotzdem nicht mit denen ihrer Nachbarinseln mithalten können – und vielleicht auch gar nicht wollen, wenn man sie fragen würde (und sie antworten könnten).
Dafür sieht man hier Fahrräder. Und einen Tempel und eine Grundschule. Und eine provisorisch wirkende Siedlung mit Hütten aus Wellblech, die man nur entdeckt, wenn man von den Hauptwegen abfährt.
Und da sind wir auch schon bei dem ABER:
Als ich das erste Mal auf Koh Mak war, hatte ich das Gefühl, dass hier eine Wohlfühlkulisse aus dem Boden gestampft wurde, extra für Urlauber. Zu viele (deutsche) Restaurants, zu wenig thailändische. Zu viele überteuerte Resorts, zu wenig urige Plätze mit Hängematten und thailändischer Gemütlichkeit.
Weitere Kerben im Idyll:
Sandfliegen. Und Quallen. Einige gehobene Unterkünfte spannen Netze im Wasser, damit Touristen in abgetrennten Bereichen schwimmen können. Das ist natürlich nett. Doch wo es golden glänzt, sind auch Menschen, die es polieren müssen, und die wohnen dann eben abseits in den Wellblechhütten.
Koh Mak ist an vielen Stellen sauber, hübsch, gediegen – und stimmte mich an vielen weiteren nachdenklich. Authentizität ist anders. Und Abenteuer auch. Nur einmal im Jahr, zum Thaibreak Festival, da geht die Post ab und alle auf der Insel wachsen spätestens dann zu einer Familie zusammen. Unaufgeregt bleiben Einwohner und Backpacker aber selbst dann. Und vielleicht ist das gerade das Schöne an dieser Insel.
Koh Mak für Backpacker – eine Insel für den zweiten Blick
Vielleicht hört sich meine Beschreibung von Koh Mak bislang nicht wie ein Da-muss-ich-unbedingt-hin-Ziel an. Das ist gewollt. Denn als ich die Insel im Golf von Thailand das erste Mal besuchte, fand ich sie nett. Mehr aber auch nicht. Bis ich ein Jahr später wieder nach Koh Mak reiste.
Weil dieses Mal alles stimmte, unsere Unterkunft, das Ankommen, die Gastgeber, das Gefühl.
Die Sonne strahlte vom Himmel, es war noch früher März, und während es in Deutschland regnete, präsentierte sich hier das Meer in den unterschiedlichsten Blautönen. Die Strände blendeten, ich kniff die Augen zusammen – und obwohl das alles so bezeichnend für Koh Mak war, nahm ich es doch zum ersten Mal so richtig wahr.
Am Pier wurden die wenigen Touristen, die ankamen, abgeholt und in ihre Hotels gebracht. „Ao Pong Guesthouse*?“ fragten wir einen hilfsbereiten Thai. Er zeigte auf das dicht bewachsene Ufer fünfhundert Meter vor uns. Wir konnten zu Fuß gehen, vorbei an einem deutschen Frühstückslokal, das geschlossen hatte, und dann nur noch durchs Gestrüpp.
Im Jahr zuvor
Da hatten wir an einer anderen Ecke der Insel gewohnt, in einer Unterkunft, die für den Standard zu teuer war, der Besitzer zu unsympathisch, das Essen zu enttäuschend. Jetzt waren wir bereit für einen neuen Blick auf Koh Mak.
Michal, der Inhaber des „Resorts“, spazierte vor, um uns zu unserem Bungalow zu bringen. Neben uns ein breiter Strand, meterhohe Palmen und ein Baum der seine Äste bis zum Boden neigte, seine Blätter wie ein Vorhang.
Unser Holz-Bungalow stand an einem Hang, von der Terrasse aus konnten wir das türkise Meer in der Sonne strahlen sehen. Licht brach durch die Kronen der Bäume, Hängematten schaukelten im Wind. Im Innern war es spartanisch: Hartes Bett, muffige Kommode, ranziges Bad. Ein heiß ersehntes Backpackinggefühl kam in mir hoch, ein Gefühl, das ich mit Freiheit und Abenteuer verbinde. Denn hier hieß es: Leben. Und zwar auf das Wesentlichste reduziert. Ich mag das.
Wir blieben fünf Tage auf der Insel, wie beim letzten Mal. Nur dieses Mal wollte ich im Anschluss nicht gehen. Und das lag nicht nur an dieser Unterkunft.
Da waren unsere Nachbarn aus Holland, mit denen wir abends zusammensaßen, zu den Partys vom Thaibreak-Festival pilgerten und dort mit Menschen feierten, die wir bereits kannten – als wäre man hier auf Koh Mak automatisch eine große Familie. Genau das gleiche Gefühl hatten wir bei unserem Stamm-Imbiss „Dum Noodle“ mit den herzlichen Besitzern, die kein Wort Englisch sprachen und trotzdem verstanden, dass wir kein Fleisch wollten – und sich das merkten.
Und vielleicht lag es auch an unserem letzten Abend: eine Yoga-Stunde, nur zu viert, einige Meter vom Strand entfernt unter einem Dach aus Holz im üppigen Garten. Und gleich danach ein Sonnenuntergang zwischen Kokospalmen.
Wahrscheinlich aber war es all das zusammen, und am Ende lag es einfach daran, dass ich rein gar nichts von Koh Mak erwartet hatte, da ich mit der Insel nach dem ersten Besuch eigentlich schon abgeschlossen hatte.
Ich nahm die Erkenntnis mit: Was an einem Tag langweilig und herzlos wirkt, kann am nächsten schon ganz anders aussehen – oder eben ein Jahr später.
3. Praktische Koh Mak Backpacker-Tipps
Anreise nach Koh Mak
Von Bangkoks südlicher Busstation Ekkamai fahren Busse in ca. 5-6 Stunden bis zum Busbahnhof von Trat, die Stadt auf dem Festland vor dem Koh Chang Archipel. Ich empfehle, die großen Busse zu benutzen und nicht per Minivan zu fahren. Die großen Busse sind geräumiger, die Sitze gemütlicher, der Fahrer fährt umsichtiger bzw. langsamer und häufig befindet sich eine Toilette an Bord. Für mich die angenehmere Art zu reisen.
Am besten einen frühen Bus nehmen und gegen Mittag in Trat sein, um die letzte Fähre zu erwischen. Die fährt meines Erachtens gegen 13:30 Uhr (Info hier gefunden). Hier kannst du aber auch sonst deinen Gastgeber fragen, ob er genaue Abfahrtzeiten kennt.
Tickets haben wir bislang immer direkt vor Ort in Bangkok gekauft – wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann das aber auch gut online via 12Go Asia* tun (die großen Busse wählen!):
In Trat verkehren dann Sammeltaxis zum ca. 19 Kilometer entfernten Hafenort Laem Ngop, von wo aus die Fähre bzw. das Boot nach Koh Mak übersetzt (einfach dem Taxifahrer Bescheid geben, dass du nach Koh Mak fahren möchtest).
Alternative, wenn du später anreist: 1 Nacht in Trat verbringen und auf den Nachtmarkt schlendern.
Alternative, wenn du noch eine andere Insel kennen lernen möchtest: ein paar Nächte auf Koh Chang verbringen (Fähre fährt sehr regelmäßig) und dann von Koh Chang aus nach Koh Mak übersetzen (ab Bang Bao Pier).
Bankautomaten auf Koh Mak
Genug Bargeld mitbringen: Es gibt keine Geldautomaten, Kreditkartenzahlungen sind selten möglich. Dabei auch daran denken, dass Unterkünfte oft erst vor Ort gezahlt werden, auch wenn man sie vorab online gebucht hat.
Wir reisen seit Jahren mit der DKB-Kreditkarte*, mit der man als Neu- und Aktivkunde weltweit kostenlos Bargeld abheben kann (in Thailand werden am Automaten 200 Baht Gebühren von der Regierung erhoben, die leider nicht erstattet werden: deshalb lieber etwas mehr Geld abheben, um nicht zu häufig Gebühren zahlen zu müssen).
Beste Reisezeit
Wir haben Koh Mak Ende März besucht. Das Wetter war bestens und wir kamen in den Genuss, dem Thaibreak Festival einen Besuch abstatten zu können. Einige wenige Mal hat es geregnet, was ich nicht schlimm fand – so gab es wenigstens ein bisschen Abkühlung. Die Trockenzeit von November/Dezember bis April ist die beste Zeit, um Koh Mak zu besuchen, wobei es ab März sehr heiß werden kann. In der Regenzeit sollen viele Unterkünfte geschlossen haben.
Du planst eine Thailand-Reise im März? Dann schau unbedingt in diesem Artikel vorbei: Thailand im März – meine Erfahrungen und Tipps für die besten Regionen
Unterkünfte – Meine Lieblinge auf Koh Mak für Backpacker
Am liebsten quartierte ich mich im „Pano Resort*“ oder im „Ao Pong Resort*“ ein. Das Resort im Namen ist übrigens irreführend. Wir übernachteten in alten Holzbungalows mit sehr einfacher Zimmerausstattung. Dafür gab es einen Wahnsinns-Blick aufs Meer, eine liebevollen Familie, authentische Thai-Küche und einem Außenbereich zum Wohlfühlen. Meine persönlichen Koh Mak Backpacker Bungalows gab es ab ca. 18 Euro.
PS: Unten auf dem Bild, das im Pano Resort* entstanden ist, schreibe ich grad an meinem Thailand-Buch – und der süße Bubi von den Besitzerin spielt mit mir Büro.
Essen auf Koh Mak
Unser Stamm-Imbiss hieß „Dum Noodle“. Unscheinbar und ziemlich heruntergekommen wartet die Wellblechhütte an einer Straßenecke und überzeugt durch thailändische Hausmannskost zu unglaublich günstigen Preisen.
Sorry für das pixelige Handy-Bild, aber wir hatten keine Kamera dabei. Trotzdem wollte ich euch einen kleinen Einblick in die Schlemmerstunde geben:
Fortbewegung auf Koh Mak
- Fahrräder leihen auf Koh Mak: An der Straße beim Ao Khao im „Koh Mak Information & Bike rental“.
- Roller leihen auf Koh Mak: In der Unterkunft nachfragen. Kosten: ca. 250 Baht pro Tag. PS: Die Insel ist sehr gut geeignet, um das Rollerfahren zu üben. Wenig Verkehr, gut ausgebaute Straßen.
Inselhopping – Koh Chang Archipel
Kleine, unbewohnte Inseln finden sich in Sichtweite. Man kann mit dem Kajak rüberpaddeln und – manchmal – auch ein Speedboot nehmen. Fragt am besten einfach in eurer Unterkunft nach! Auf die größeren Nachbarinseln Koh Kood oder Koh Chang kommt man wunderbar mit der Fähre, die fährt mindestens einmal am Tag und braucht keine Stunde.
Kultur auf Koh Mak – die Geschichte der Insel
Beim „Koh Mak Seafood Restaurant“ gibt es ein Museum, das das Leben auf Koh Mak der vergangenen 80 Jahre porträtiert.
Koh Mak Backpacker Packliste – was muss mit?
Nichts vergessen und trotzdem nicht zu viel schleppen – so lautet meine Devise. Hier findest du meine Backpack-Packliste für eine Tropenreise. Gewicht: ca. 11 Kg. Wenn du noch weniger mitschleppen willst, empfehle ich dir meine Handgepäck-Packliste – auch für Fernreisen und Weltreisen geeignet. :-)
Schnorcheln und Tauchen
Vor Ort können an jeder Ecke Tagestouren gebucht werden. Oder man paddelt auf eigene Faust mit dem Kayak auf die kleinen Inseln Koh Kham (ab Ao Suan Yai, Eintritt: ca. 100 Baht), Koh Kradat (ab Laem Son Pier im Nordosten) und Koh Rayang – weiße Strände, bizarre Felsformationen und Korallengärten wollen bewundert werden.
Strände auf Koh Mak
Es gibt zwei Hauptstrände auf der Insel, den malerischen Ao Soun Yai Beach im Nordwesten, an dem sich auch ein Pier, die nette I-Talay-Bar und eine Touristeninformation inklusive Rollerverleih befindet, und den Ao Khao im Süden, von dem aus das Boot nach Koh Rayang ablegt.
An der Straße hinter dem Ao Khao gibt es einige nette Restaurants und Bars. An manchen Stellen wirkt es schon fast hipsterig. Aber nur fast. Wir sind immer noch auf Koh Mak. Und dann sind da noch kleine Buchten überall auf der Insel verteilt.
Tipp: Roller oder Fahrrad mieten und losfahren, irgendwo abbiegen, durchs Gestrüpp krabbeln und schauen, was sich dahinter verbirgt:
Sundowner auf Koh Mak
In der Bar des „Banana Sunset“ hat man auf der Terrasse einen der schönsten Sonnenuntergangs-Blicke der ganzen Insel. Dazu gibt es manchmal Live-Musik. Schlafen würde ich hier allerdings nicht noch einmal.
Thaibreak Festival
Jedes Jahr im März findet das Thaibreak Fastival auf Koh Mak statt. Dann wird die Nacht zum Tag gemacht und der Strand zur Tanzfläche. Gemütlich bleibt es trotzdem – und alle Koh Mak Bewohner werden integriert. Wer gerade um die Ecke ist, kann sich ein Tagesticket vor Ort besorgen (so war es jedenfalls die letzten Jahre). →Mehr zum Thaibreak
Yoga auf Koh Mak
Die Anbieter wechseln ständig, finden aber meistens am „Ao Kao White Sand Beach Resort“ statt. Kosten: ca. 250 Baht pro Stunde. Einfach in der Information oder Unterkunft nachfragen.
Wie hat dir dieser Artikel gefallen?
Ich freue mich sehr über jedes Feedback von dir. Hinterlasse mir doch einen Kommentar, auch gern, falls du noch Tipps hast.
Alles Liebe, Sina
Weiterlesen – komm mit mir nach Thailand
- Abenteuerinsel Koh Kood – meine Tipps für Backpacker
- Koh Chang: 5 Empfehlungen, die mich verzaubert haben
- Schönste Ecken in Thailand – das muss man gesehen haben
- 3 Wochen Krabi Inselhopping
- Meine Lieblingsinsel: Koh Lanta
- Unsere Backpacking-Route für Thailand (Norden und Süden)
- Perle des Nordens: Chiang Dao
*Affiliate-Links: Wenn du über die mit einem Sternchen gekennzeichneten Link bestellst, erhalten wir eine kleine Provision. Damit unterstützt du unsere Arbeit an diesem Blog. Dir entstehen natürlich keine Mehrkosten – und auch an unserer Meinung ändert das nichts – alles, was wir empfehlen, ist von uns getestet und für sehr gut befunden.